Die Digitalisierung hat bereits eine Vielzahl von Branchen völlig umgekrempelt – jetzt wird sie zunehmend auch im Baugewerbe ein Thema. Während heute Architekten, Elektrofachleute, Spengler und Sanitärinstallateure jeweils noch ihre eigenen Pläne für dasselbe Gebäude zeichnen, soll es in Zukunft nur noch einen Plan geben – einen digitalisierten. An diesem werden die verschiedenen Akteure arbeiten, bevor auf einer Baustelle auch nur schon die ersten Maschinen auffahren.
«Es braucht Leute, die die neuen Prozesse verstehen»
Markus Weber ist es, der diesen Blick in die Zukunft wirft. Er ist Co-Studienleiter an der Hochschule Luzern und mitverantwortlich für einen neuen Studiengang, den die Hochschule anbietet: «Digital Construction». Digitales Bauen also. «Die Bauwirtschaft wandelt sich, und es braucht Fachleute, die die neuen Prozesse verstehen und erkennen, wo und wie mit der Digitalisierung effizienter gebaut werden kann», sagt er.
Diese Leute will die Hochschule ab September in Luzern ausbilden. Ein Bachelor-Studiengang, drei Jahre im Vollzeitstudium. Wie der Beruf heisst, in dem die Absolventinnen und Absolventen schliesslich tätig sein werden, ist noch nicht klar. Es gebe ihn noch gar nicht, sagt Co-Studienleiter Weber. «Vieles ist im Wandel. Ziel ist es, ein Berufsbild auszubilden, dass in drei Jahren gefragt sein wird.»
Für Baumeisterverband ist das «ein richtiger Weg»
Beim Schweizer Baumeisterverband kommt dieser Studiengang gut an. Bakir Zafer, beim Verband zuständig für die Digitalisierung, sagt: «Es braucht Leute an der Schnittstelle, die beide Sprachen sprechen: Jene der Digitalisierung und jene des Bauens.» Der Studiengang in Luzern sei ein richtiger Weg, um diese Leute auszubilden.
Die Hochschule Luzern rechnet damit, dass im Herbst rund 30 Studentinnen und Studenten mit der Ausbildung in «Digital Construction» beginnen.