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Neues Lohnsystem Baloise zahlt künftig weniger Boni, dafür höhere Fixlöhne

Es klingt in der Theorie überzeugend: Wer mehr leistet, soll auch mehr verdienen. Aus diesem Grund zahlen viele Firmen ihren Mitarbeitern Leistungsprämien. Für den Versicherungskonzern Baloise ist diese Losung jedoch nicht aufgegangen. Daher zahlt er künftig weniger Leistungsprämien und setzt stärker auf Fixlöhne, wie die «Handelszeitung» berichtet.

Bislang galt bei der Baloise: Der Vorgesetzte verabredete mit einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin zu Beginn des Jahres Ziele, die er oder sie erreichen soll. Erreichte man das Ziel, erhielt man dafür eine Prämie. Dieses System habe Nachteile gehabt: «Der Fokus lag auf der individuellen Leistung und weniger auf dem Erfolg des gesamten Unternehmens», sagt Alberto Ribeiro Silveira von der Personalabteilung.

Teamwork fördern

Bis jetzt lohnte es sich für einen Mitarbeiter, seine eigenen Ziele zu erfüllen. Egal, ob dies dem gesamten Unternehmen etwas bringt oder nicht. «Wir wollen nun aber verstärkt das Teamwork fördern», sagt Silveira. Erreichen möchte dies die Baloise mit einer Umstellung des Lohnsystems. Die individuellen Leistungslöhne mit vorher festgelegten Zielen werden abgeschafft. Dafür sind künftig die Fixlöhne höher, zudem sind die Mitarbeiter stärker als bisher am Erfolg des Unternehmens beteiligt. Prämien für besonders gute Leistungen gibt es zwar noch. Sie sind aber wesentlich tiefer - und sie werden vom Vorgesetzen ausgesprochen.

Dass mit der Baloise ein grosses Unternehmen künftig stärker auf Fixlöhne statt auf variable Leistungslöhne setzt, darüber freut sich Margit Osterloh, emeritierte Professorin für Betriebswirtschaft an der Universität Zürich: «Das ist ein Schritt in die richtige Richtung.» Die Ökonomin kritisiert seit vielen Jahren die variablen Leistungslöhne. Bei anspruchsvollen Tätigkeiten sei es wichtig, dass die Mitarbeiter eine Eigenmotivation haben und sich nicht primär vom Geld motivieren lassen. Hohe Prämien und Boni würden zudem Arbeitnehmer anziehen, die bereit seien zu manipulieren.

(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)

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