Bis zu 4000 Menschen tummeln sich an Spitzentagen im Sommer auf der Zürcher Werdinsel. Das führt automatisch zu Konflikten. Nacktbadende und Angezogene geraten sich in die Haare, Velofahrer ärgern sich über freilaufende Hunde. Wer für einen Schwumm in die Limmat will, muss zuerst Schlange stehen. Und Eltern müssen ihre Kinder vom Versteckenspielen im Dickicht abhalten, weil dort ein Pärchen zur Sache geht.
Die Stadt will diesen Problemen mit neuen Regeln begegnen. Sie hat ein Nutzungskonzept für die Insel erlassen. Und das sind die wichtigsten Punkte:
- Mehr Platz für Badende: Die Stadt verlängert die Badestrecke bei der Badi Au-Höngg. Die Ein- und Ausstiege werden verbreitert. Dazu müssen allerdings 50 Bäume entlang des Ufers gefällt werden.
- FKK bleibt erlaubt, sexuelle Handlungen im Freien hingegen sind nicht erwünscht.
- Leinenpflicht für Hunde gilt während der Badesaison auf der ganzen Insel. Ausserhalb der Badesaison können Besitzer ihre Hunde an gewissen Stellen frei lassen.
Die Stadt Zürich hat die Massnahmen laut Mitteilung mit hundert Interessenvertretern aus den verschiedensten Bereichen erarbeitet. Sie sollen ab dem nächsten Jahr umgesetzt werden.
Quartierverein befürchtet, dass noch mehr Badegäste kommen
Grundsätzlich sei man mit dem Nutzungskonzept der Stadt zufrieden, sagt Alexander Jäger, Präsident des Quartiervereins Höngg. «Mit dem Ausbau der Badi kommen aber auch mehr Badegäste», ist Jäger überzeugt. Das sei schlecht fürs Quartier, weil es dann ein noch grösseres Verkehrschaos rund um die Werdinsel gebe. «Die Stadt muss genau kontrollieren und Falschparker auch büssen», fordert Alexander Jäger vom Quartierverein.
Mit dem Ausbau der Badi kommen aber auch mehr Badegäste.
Noch mehr Badegäste auf der Werdinsel – das sei aber nicht das Ziel, sagt FDP-Stadtrat Filippo Leutenegger. Primär gehe es um die Sicherheit. «Heute ist die Werdinsel ein Sicherheitsrisiko. Wenn Schwimmerinnen und Schwimmer, die sich in der Limmat treiben lassen, den viel zu kleinen Ausstieg verpassen, haben sie ein Problem.» Es sei daher höchste Zeit etwas zu unternehmen, so Leutenegger.