Die Findungskommission prüfte die beiden eingereichten Bewerbungen für die Nachfolge von Brigitte Müller-Kaderli: Neben dem 30-jährigen Silvio Fareri hatte auch die Reinacher Gemeinderätin Béatrix von Sury (57) ihr Interesse angemeldet.
Die Kommission hatte somit die Wahl zwischen einer Politikerin mit grossem Rucksack und einem jungen Politiker, der noch am Anfang seiner politischen Karriere: während von Surys Rucksack mit dem Landratsamt, dem Vize-Gemeindepräsidium und dem Vize-Präsidium der Kantonalpartei gut gefüllt ist, weist das Palmares Fareris bisher erst ein Vize-Präsidium der CVP Pratteln auf.
Verzicht von Surys
Ein Co-Präsidium war für die Findungskommission keine Option - sie wollte der Parteibasis am 2.Mai einen Einervorschlag vorlegen.kann sie nun dank dem Entscheid von Béatrix von Sury, die ihre Kandidatur «nach den Hearings und einem bilateralen Gespräch» zurückzog. Dieser Schritt zeuge von Grösse, lässt sich Partei-Präsidentin Brigitte Müller-Kaderli in einem Communiqué zitieren.
Ich zähle mich nicht zur Stahlhelmfraktion.
Der wenig bekannte Fareri bezeichnet sich selbst als Mitte-Politiker mit bürgerlicher Grundhaltung: liberal und restriktiv in Finanzfragen, eher progressiv bei sozialen Themen. Obwohl er bei den Regierungswahlen offiziell die Kandidatur von Thomas de Courten unterstützte, grenzt er sich auch vom SVP-Nationalrat ab: «In der Migrationspolitik oder bei der EU bin ich völlig anderer Meinung als Thomas de Courten.» Er wehrt sich deshalb gegen das Etikett «Stahlhelmfraktion», das ihm diese Unterstützung in den Medien eingebracht hat.
Brigitte Müller-Kaderli hatte ihren Rücktritt aus familiären Gründen im letzten Herbst angekündigt. Sie zieht mit ihrer Familie für längere Zeit nach Kanada, wo ihr Mann eine Stelle angenommen hat.