Bis Ende August schickt der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) jede Woche zwei Vermittler nach Saas-Grund. Ihre Aufgabe ist es, jüdische Feriengäste über Schweizer Gepflogenheiten aufzuklären. Auf der anderen Seite sollen auch Einheimische mehr über das Judentum und jüdische Traditionen erfahren.
Der Gemeindepräsident von Saas-Grund, Bruno Ruppen, ist froh um die Vermittler. Vielen Einheimischen seien die streng-orthodoxen Juden eher suspekt. Sie fallen auf in ihrer traditionellen Kleidung und weil sie oft in grossen Gruppen reisen.
Wichtiges Gästesegment
Die jüdischen Touristen sind sehr wichtig, gerade im Sommer. Genaue Zahlen gibt es keine, weil die Daten nicht nach Konfession erhoben werden. Der Gemeindepräsident schätzt, dass sie für etwa 100'000 Übernachtungen jährlich sorgen. Damit machen sie etwa 10 Prozent des ganzen Gästesegments aus.
Gerade deshalb sei es wichtig, dass man mehr aufeinander zugehe, findet Ruppen. Allerdings sei das einfacher gesagt als getan: Es seien wohl beide Seiten eher zurückhaltend.
Wir müssten als Gastgeber den ersten Schritt machen. Aber das fällt uns schwer.
Die Vermittler des SIG sind noch bis Ende August im Saastal unterwegs. Sie geben auch zwei Informationsbroschüren ab, die für die jüdischen Gäste und die Tourismusbranche ausgearbeitet worden sind. Neben dem Walliser Ferienort sind auch die Destinationen Davos und Arosa ins Projekt involviert.