Das Problem: Seit Jahrzehnten sind die Nitratwerte im Trinkwasser der Solothurner Region Gäu zu hoch. Seit bald 20 Jahren gibt es deshalb das Nitratprojekt Gäu-Olten. Bund und Kanton haben zusammen mit den Bauern Massnahmen entwickelt, um die Werte zu senken und das Trinkwasser gesünder zu machen. Diese Massnahmen haben Auswirkungen auf die Bauern und ihre Arbeit.
Die Ursache: In der Region fehlt ein grosser Fluss. Dieser könnte das überdüngte Wasser verdünnen. Das Trinkwasser in der Region stamme aber eben hauptsächlich aus dem Grundwasser, erklärten die Experten anlässlich einer Informationsveranstaltung am Donnerstag.
Die Bauern hätten ihre Felder nicht schlechter bewirtschaftet als in anderen Regionen, versichert Rainer Hug, Grundwasserexperte des Kantons Solothurn. Der fehlende Fluss aber sorgt dafür, dass die Probleme hier akuter sind als an anderen Orten.
Die Massnahmen: Eine der Massnahmen ist, dass die Bauern weniger Frucht anpflanzen auf ihren Feldern und dafür mehr Weidefläche haben. Gras und Klee statt Getreide und Kartoffeln also – obwohl das Land im Gäu ideales Ackerland wäre.
Diese Veränderung bei der Bewirtschaftung bedeutet für die Bauern natürlich, dass sie weniger Ertrag erwirtschaften. Deshalb hilft der Bund finanziell aus.
Die Unterstützung: Nun soll die Forschung zeigen, ob diese Massnahmen auch wirklich den erwünschten Effekt aufweisen. Dafür wurden auf einzelnen Testfeldern verschiedene Messsysteme aufgestellt.
Diese messen seit einem Jahr den Nitratgehalt im Boden in verschiedenen Tiefen. Bald sollen diese Forschungen dann auch konkrete Ergebnisse liefern.