- Der Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati hat Massnahmen beschlossen, um die Kapazitäten in Akutspitälern und in deren Intensivationen zu erhöhen.
- Die Akutspitäler müssen ihre Bettenzahl auf ihren Intensivstationen deutlich erhöhen.
- Zudem entscheiden die Kantonsspitäler in Aarau und Baden neu zentral über die Behandlung der Fälle und können Patientinnen und Patienten an andere Spitäler verweisen.
- Gesundheitseinrichtungen wie Spitäler, Arztpraxen und Zahnarztpraxen müssen auf nicht dringend notwendige medizinische Eingriffe und Therapien verzichten.
«Die Massnahmen betreffen alle Akteure der gesamten Behandlungskette im Gesundheitswesen: alle müssen einen Beitrag leisten, um die Akutspitäler schnell und effektiv zu entlasten», heisst es in der Mitteilung des Kantons. Es dürfen daher ab Montag nur noch Eingriffe und Behandlungen vorgenommen werden, die als lebenswichtig angesehen werden. So haben sie Kapazitäten für Coronavirus-Patienten.
100 statt 46 Betten auf Intensivstationen
Derzeit haben vier Aargauer Spitäler (Kantonsspital Aarau, Kantonsspital Baden, Hirslanden Klinik und Spital Muri) eine Intensivstation, insgesamt 46 Betten. Sie müssen nun die Kapazitäten verdoppeln auf rund 100 Betten.
Neben den Akutspitälern müssen Rehabilitationskliniken und Psychiatrische Kliniken die Aufnahme von Patienten einschränken, damit es Platz gibt, um auch in solchen Kliniken COVID-19-Patienten behandeln zu können.
Im äussersten Fall müssten die Ärzte auch eine Triage vornehmen, wer Intensivpflege erhält und wer nicht, so Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati. Aktuell würden für diese schwierigen Entscheidungen neue Richtlinien erarbeitet auf gesamtschweizerischer Ebene.
Gesundheitsdirektor überrascht
Gesundheitsdirektor Gallati hat nicht mit einem derart rasanten Anstieg der Corona-Fälle gerechnet. Man erwarte aktuell, dass bereits Mitte nächster Woche die Kapazitätsgrenzen des Aargauer Gesundheitswesens erreicht werden könnten, so Gallati auf Nachfrage.