Die Stadt Bern hat viele Parkanlagen geschlossen, damit es dort nicht zu Menschenansammlungen kommt. Viele Hilfsangebote für Obdachlose wurden gestrichen, weil die Freiwilligen über 65 und damit Risikopatienten sind. Die Obdachlosen in Bern haben darum Hilfe und Rückzugsorte verloren. Weil die Strassen zudem praktisch leer sind, bringt auch die Strassenmusik kaum Einkünfte.
Mühe, die Obdachlosen zu finden
«Die sicheren Orte der Leute sind weggefallen», sagt Ruedi Löffel von der Kirchlichen Gassenarbeit Bern. Aus diesem Grund ist es für die Gassenarbeiter schwieriger geworden, die Obdachlosen zu finden.
In den leeren Gassen der Stadt fällt derzeit auf, wer unterwegs ist. Das würden die Randständigen zu vermeiden versuchen. «Sie wollen nicht kritisiert werden, weil sie derzeit noch unterwegs sind», so Löffel. «Nach Hause können sie aber nicht, denn sie haben keines.»
Einigen geht es so schlecht, dass wir ihnen kaum noch helfen können.
Wenn die Leute der Gassenarbeit Obdachlose finden, seien sie häufig verunsichert. «Für Leute mit psychischen Erkrankungen ist dies ein zusätzlicher Stress, mit dem sie nicht umgehen können», sagt der Gassenarbeiter. «Einigen geht es so schlecht, dass wir ihnen kaum noch helfen können.» Sie wollten nur ihre Ruhe haben.
Auf allen möglichen Kanälen versuche die Gassenarbeit den Randständigen mitzuteilen, dass sie Hilfe anbieten. «Wir haben dort, wo die Obdachlosen normalerweise sind, auch Zettel aufgehängt», sagt Ruedi Löffel. Das Büro der Gassenarbeit wurde nach draussen verlegt, weil drinnen die Abstandsregeln nicht eingehalten werden könnten. «Vor dem Büro haben wir auch Sandwiches verteilt und die Leute informiert.» Für jeden Einzelfall suche die Gassenarbeit Lösungen, damit sich die Leute irgendwo drinnen aufhalten können. Kummer bereite ihm und seinem Team, dass man nicht wisse, wie lange die Situation noch gehe. Je länger, desto schwieriger für die Menschen auf der Gasse.