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Öffentlicher Verkehr Aargauer Regierung will Neubaustrecke Aarau-Zürich

  • Der Aargauer Regierungsrat lehnt die Vorschläge des Bundes zum Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2030/35 entschieden ab.
  • Der Kanton komme unter die Räder und es sei ein Rückschritt, sagt Hans Ruedi Rihs vom Kanton.
  • Eine Neubaustrecke zwischen Aarau und Zürich sei nötig, findet die Aargauer Regierung – auch wenn diese sieben Milliarden Franken koste.

Im Kanton Aargau fühlt man sich übergangen, ja vielleicht sogar vergessen. Vergessen von den Planern des Bundes. Diese legen für den neusten Ausbauplan 2030/35 des öffentlichen Verkehrs Pläne vor, die für den Aargau nicht akzeptabel sind.

Das Problem: im Aargau rechnet man mit einer Zunahme der Nutzung des öffentlichen Verkehrs von rund zwei Dritteln bis ins Jahr 2030. Dieser Prognose käme der Bund nicht nach. Es käme zu einer Angebotsverschlechterung, sagt Hans Ruedi Rihs vom Aargauer Verkehrsdepartement. Er nennt drei Beispiele:

  • Keine Direktverbindungen mehr zwischen Baden und Bern.
  • Keine Direktverbindungen mehr aus dem Freiamt nach Zürich.
  • Keine Direktverbindungen mehr von Zofingen nach Aarau und Brugg.

Vor allem die Kapazität auf der Strecke Aarau-Zürich sei bereits heute sehr stark ausgelastet. Mit dem geplanten Viertelstundentakt Bern-Zürich befürchtet die Aargauer Regierung, dass zu wenig Platz auf den Schienen besteht für zusätzliche Züge mit Halt im Aargau.

ICN im Winter
Legende: Es brauche den Viertelstundentakt auf den Strecken Baden-Olten, Aarau-Zürich und im Fricktal, findet die Regierung. Keystone

Deshalb gebe es nur eine Lösung: eine Neubaustrecke Aarau-Zürich. Diese koste zwar sieben Milliarden Franken, sei aber unbedingt nötig, so Hans Ruedi Rihs. Es sei nicht verständlich, dass der Bund die Strecke nicht ernsthaft prüfe.

Der Bund muss aufzeigen, wie eine Neubaustrecke Aarau-Zürich finanziert werden kann.
Autor: Hans Ruedi Rihs Leiter Sektion öffentlicher Verkehr AG

Den Verantwortlichen im Kanton ist aber durchaus bewusst, dass die Strecke nicht im Ausbauschritt 2030/35 Platz finden wird. Es brauche aber eine langfristige Planung für die Strecke und diese müsse so bald wie möglich an die Hand genommen werden.

Als Übergangslösung bis zur Neubaustrecke könne man den Ausbauschritt 2030/35 nur akzeptieren, wenn folgende Angebote realisiert würden:

  • 15-Minuten-Takt Aarau-Lenzburg-Zürich und Baden-Aarau-Olten im Fernverkehr
  • Mindestens halbstündliche Direktverbindung Aarau-Olten-Zofingen und Freiamt-Aarau
  • 15-Minuten-Takt der S-Bahn Lenzburg-Wohlen und im Fricktal

Neue Bahnhöfe gewünscht

Der geplante Ausbau des Bahnhofs Lenzburg wird begrüsst. Der Kanton fordert, dass der Bahnhof als attraktiver Umsteigepunkt unverzüglich und mit zwei leistungsfähigen Personenunterführungen gebaut wird.

Zusätzlich sollen die neuen Haltestellen Oftringen Zentrum, Wettingen Tägerhard und Hunzenschwil Schoren in den Ausbauschritt aufgenommen werden. Die neuen Haltestellen seien zwingend notwendig, damit die vom starken Bevölkerungswachstum ausgelöste Siedlungsentwicklung auf Standorte konzentriert werde, die mit der Bahn gut erschlossen seien.

Nun geht die Vernehmlassungsantwort aus dem Aargau an den Bund. Dieser will bis Ende Jahr eine Vorlage verabschieden. Diese soll dann im Jahr 2019 ins Parlament kommen.

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