Der Öffentliche Nahverkehr soll in Zukunft sauberer und leiser werden. Zur Lösung beitragen könne der Elektro-Bus, ist Mobilitätsforscher Vinzenz Härri von der Hochschule Luzern überzeugt, wie er am Montag an einer Fachtagung in Turgi erklärte.
Zustimmung erhält Härri für dieses Aussage von zwei regionalen Unternehmen, die voll auf den Elektrobus setzen: ABB Schweiz in Baden und die Carosserie Hess aus Bellach.
Pilotprojekt in Genf
ABB und Hess arbeiten in Genf an einem der fortschrittlichsten Projekte im öffentlichen Verkehr der Schweiz. Die Linie 23 wird künftig komplett von elektrischen Bussen bedient. Diese laden sich aber nicht im Depot oder an der Endstation auf, sondern unterwegs, an jeder vierten Haltestelle.
Die Ladung der Batterien erfolgt dabei während der Zeit, die die Passagiere zum Ein- und Aussteigen benötigen. 15 Sekunden reichen, um die Batterien des Busses wieder voll aufzuladen. Danach könnten die Busse wieder 5 bis 20 Kilometer weit fahren, erklärt der Geschäftsführer von ABB Schweiz, Remo Lütolf.
Eine Technologie für die Region?
Der Bus-Hersteller Hess setzt auf diese Technologie. Geschäftsführer Alex Naef ist überzeugt, dass diese Schnellladetechnik auch für die Kantone Aargau und Solothurn ideal wäre, schliesslich seien viele Busse hier in Agglomerationsgebieten mit vielen Haltestellen unterwegs.
Das Hauptproblem bleibt für die Elektrobusse aber der Preis. Die Installation von Schnellladesystemen kostet viel, mehr als die Anschaffung neuer Dieselbusse. Dafür seien die Elektrobusse auch länger im Einsatz, rührt Alex Naef von Hess die Werbetrommel. Bislang allerdings vergebens: In der Region sind noch kaum Elektrobusse unterwegs.