Basler Trams verkehren nach rund 60 Jahren wieder bis in die französische Grenzstadt Saint-Louis. Die zweite grenzüberschreitende Tramlinie der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) ist am Samstag offiziell eingeweiht worden.
Tramtaufe und Gratisfahrten
Die verlängerte Tramlinie 3 sei ein wichtiger Beitrag für das Zusammenleben und den Zusammenhalt in der Region, sagte der Basler Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels an der Feier. Die Menschen in der Schweiz und Frankreich rückten so noch stärker zusammen.
Nach ersten Reden und dem Band-Durchschneiden an der Grenze bestiegen die geladenen Gäste ein Tram nach Saint-Louis, wo unter anderem eine Tramtaufe auf dem Programm stand. Für die Bevölkerung starteten ab Mittag Gratisfahrten mit der verlängerten Tramlinie 3.
Pannen am Eröffnungstag
Am Samstag war die neu eröffnete Linie gleich zwei Mal unterbrochen: Zuerst blieb ein Polizeiauto auf dem Tramtrasse stecken. Erst die Feuerwehr konnte den Weg wieder frei räumen. Und am frühen Nachmittag sorgte ein Stromunterbruch auf der 3-er Linie für die nächste Panne. Nach einer knappen Stunde konnten die BVB-Trams aber wieder wie geplant nach St. Louis fahren.
Grenzgänger sollen mit dem Tram pendeln
Mit der Verlängerung der Tramlinie 3 soll primär ein Teil der 30'000 Grenzgänger aus dem Elsass zum Umsteigen vom Auto auf den öffentlichen Verkehr bewegt werden. Dies soll gemäss Kanton zu einer «spürbaren Entlastung» der Strassen von Basel und Saint-Louis führen. Die BVB erhoffen sich zunächst 600'000 zusätzliche Fahrgäste.
Rund 91 Millionen Franken
Eine Tramlinie in die französische Grenzstadt Saint-Louis hatte es früher schon gegeben. Sie wurde jedoch vor nahezu 60 Jahren eingestellt. Mit dem Fahrplanwechsel fährt die BVB-Linie 3 nun statt bis knapp an die Landesgrenze über eine Neubaustrecke von 3,1 Kilometern bis zum Bahnhof von Saint-Louis.
Bis nach Saint-Louis fährt vorerst jedes zweite Tram, also eines alle 15 Minuten. An der Endstation entsteht bis im Frühjahr 2018 zudem eine Park+Ride-Anlage mit 740 Parkplätzen. Mitsamt dieser kostet das Projekt 91 Millionen Franken.