An der Eröffnung der diesjährigen Olma beschwor Bundesrat Alain Berset den Optimismus für die Landwirtschaft. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft sei eine Herausforderung: «Viele Bäuerinnen und Bauern durchleben schwierige Zeiten. Ein harter Alltag und eine unsichere Zukunft.» Diese Herausforderungen solle man mit dem Geist der Olma anpacken. Die Olma repräsentiere schon seit jeher «harte Arbeit und gute Stimmung».
Diese optimistische Grundstimmung beschwor Berset auch für weitere, nationale Anliegen und appellierte an die Schweizer Tradition des offenen Dialogs. «Kritiker nennen unsere Art der Politik 'sich durchwursteln' - aber an der Olma, wo die Wurst verehrt wird, versteht man sofort: Diese Beleidigung ist ein Kompliment.» Mit langfristigen Kompromissen und breit abgestützten Entscheidungen fahre man gut.
An der Olma, wo die Wurst verehrt wird, versteht man sofort: Die Beleidigung 'durchwursteln' ist ein Kompliment.
Und damit finde man bestimmt auch für die Landwirtschaft einen guten Kompromiss, sagte Berset. Die Wege seien unterschiedlich, die Ziele aber gleich: «Eine Landwirtschaft, die innovativ auf Marktchancen reagiert, die ökologisch produziert und die auf höchste Qualität ausgerichtet ist.»
Trotz der politischen Worte hatte Berset auch einige Lacher auf seiner Seite: «Ich bin ein richtiges Landei, das auch so aussieht wie eines.» Auch mit dem obligaten Witz über den fehlenden Senf zur Wurst, als einzig Gesundes an diesem Essen, oder dem vermeintlichen Versprecher - «es freut mich sehr, hier an der Muba zu sein» - sorgte Berset für gute Stimmung im St. Galler Stadttheatersaal.
Auf dem Rundgang durchs Olma-Gelände zeigte Berset, dass er Hand anlegen kann. Zuerst brachten Bäuerinnen dem Bundesrat bei, wie man einen Zopf flechten muss und wie Ribbelmais gekocht wird, danach bewährte er sich im Nutztierstall beim obligaten Säulihalten.