Das 125-köpfige Stadtparlament hat am Mittwochabend ein klares Signal Richtung Graubünden gesandt. «Die Stadt Zürich macht bei allfälligen olympischen Winterspielen in Graubünden im Jahr 2026 nicht mit», lautet die Kernbotschaft. Das finanzielle Risiko sei viel zu hoch. Zudem seien olympische Spiele weder nachhaltig noch ökonomisch sinnvoll.
«Schlecht aufgegleist»
Der Starrsinn der Bündner Promotoren grenze an Zwängerei, sagte ein Politiker der Grünen. Selbst die SVP ist von dem Projekt «nicht überzeugt». Es sei sehr schlecht aufgegleist. In Graubünden habe es zu wenig Raum, zu wenig Anlagen und zu wenig Geld. Es könne nicht sein, dass Kopf und Herz der Spiele in St. Moritz seien aber das Portemonnaie in Zürich.
Grundsätzliche Skepsis
Etwas weniger deutlich äusserte sich die FDP. Man wisse zum jetzigen Zeitpunkt einfach zu wenig. Die Partei teilt jedoch die grundsätzliche Skepsis der Stadtzürcher Regierung. Das klare Signal aus dem Parlament wertet Gerold Lauber (CVP), Vorsteher des Schul- und Sportdepartementes, so, dass der Stadtrat mit seiner Haltung «wohl nicht ganz falsch liegt». Diese Haltung hat er während der letzten zwei Jahre immer wieder wiederholt, sie sei den Bündnern von Anfang an bekannt gewesen.
Kleine Beteiligung möglich
Zürich will keine Host-City sein, keine Sportanlagen bauen und auch keine Defizite mittragen. Nach wie vor denkbar ist, dass das Stadion Letzigrund, das Hallenstadion oder der Sechseläutenplatz «allenfalls gegen Entschädigung» zur Verfügung gestellt werden.
Die Bündner Bevölkerung stimmt am 12. Februar zum zweiten Mal innert vier Jahren über eine Bewerbung zur Durchführung olympischer Winterspiele ab.