Whistleblower können Missstände am Arbeitsplatz seit heute einfacher anonym melden. Die Ombudsstelle des Kantons Zürich schaltet eine neue Plattform auf. Zwar konnten Angestellte des Kantons auch bisher solche Missstände anonym bei der Ombudsstelle schildern. Dafür mussten sie jedoch eine anonyme E-Mail-Adresse erstellen. Der Ombudsstelle war es zudem nicht möglich, Nachfragen zu stellen.
Die Plattform ist ein wichtiger Schritt für Arbeitnehmer, die in ihrer Abteilung Unstimmigkeiten feststellen.
Die neue Plattform sei einfacher und sicherer für die Whistleblower, sagt Ombudsmann Jürg Trachsel. «Ob ein Whistleblower seinen Namen nennen will oder lieber anonym bleibt, ist ihm überlassen.»
An die Öffentlichkeit gezerrt
Den Anstoss für die neue Plattform gab die Affäre um den Dietiker Statthalter Adrian Leimgrübler. 2015 wandten sich zwei seiner Mitarbeiterinnen an den kantonalen Ombudsmann. Die Whistleblowerinnen beklagten sich über die Arbeitsweise ihres Chefs.
Dabei wurden die Namen der Frauen publik - die lokale Gewerbezeitung veröffentlichte diese. «Man sollte anonymen Meldern Schutz bieten und sie nicht an die Öffentlichkeit zerren», so der heutige Ombudsmann Jürg Trachsel. Die neue Meldestelle soll solche Fälle zukünftig verhindern. Bewährt sie sich in den nächsten Jahren nicht, wird sie wieder abgeschafft.