Die Moosegg im Berner Emmental ist bekannt für Freilichttheater. Bevor dieses Anfang Juli startet, läuft auf der gleichen Bühne noch etwas anderes: eine Operette. «Schwarzwaldmädel» steht dieses Jahr auf dem Programm, eine Operette aus den 1920er-Jahren. Die Handlung wurde vom Schwarzwald ins Emmental geholt, der gesprochene Text ins Berndeutsche übersetzt, das Stück gekürzt, Autor Domenico Blass hat Witze eingebaut.
Während der Aufführung hört man im Hintergrund Grillen und Kuhglocken. Und auf einer Tanne neben der Bühne singt eine Amsel mit. «Die Akustik für die Sängerinnen und Sänger ist speziell», sagt Initiant und Regisseur Simon Burkhalter.
Publikum kommt von weit her
Während beim Theaterstück wegen grosser Nachfrage bereits Zusatzvorstellungen geplant sind, hat es im Vorverkauf der Operette noch viele freie Plätze. An einem Ort, der für Volkstheater bekannt ist, sei eine Operette durchaus ein Risiko, sagt Simon Burkhalter. «Aber wenn man nichts Neues wagt, kommt man auch nicht vorwärts.» Er versuche, auf der Moosegg eine neue Form von Operette zu finden, unter dem Titel Comedy-Operette.
Die Freilichtoperette öffnet der klassischen Musik Türen, weg aus dem Konzertsaal.
Es freut ihn, dass die Operette auf der Moosegg dieses Jahr bereits besser besucht ist als letztes Jahr. Das Publikum reise zum Teil sogar aus dem Raum Zürich an. «Aus meiner Sicht ist es eine Art Kulturvermittlung auf dem Berg», sagt Burkhalter. Es öffne der klassischen Musik neue Türen, weg aus dem Konzertsaal.