Zur Beschleunigung der Asylverfahren haben Bundesrätin Simonetta Sommaruga sowie Kantons-, Stadt- und Gemeindeverteter Anfang Woche eine gemeinsame Erklärung verabschiedet. Kernstück dieser Erklärung ist die Schaffung sogenannter Bundeszentren, in denen alle am Verfahren beteiligten Personen und Stellen untergebracht sind.
Asylverfahren, die keine weiteren Abklärungen erfordern, sollen so in rund 100 Tagen abgeschlossen sein. Profitieren sollen vor allem Gemeinden und Kantone: Sie müssten künftig nur noch 40 Prozent aller Asylsuchenden aufnehmen.
Kurze Transportwege
Die Bundeszentren sollen in der Nähe von bereits bestehenden Emfpangs- und Verfahrenszentren entstehen. So können die Transportwege so kurz wie möglich gehalten werden. Das heisst: Die Ostschweiz mit ihren zwei bestehenden EVZ muss sich Gedanken über den Bau von Bundeszentren machen.
Der zuständige St. Galler Regierungsrat Fredy Fässler hat dies bereits getan. Gegenüber «Regionaljournal Ostchweiz» bestätigt er, dass der Kanton St. Gallen Hand bietet und den Bau von zwei bis drei Bundeszentren erwägt. Angewiesen sei er dabei aber auf die Unterstützung der angrenzenden Kantone.
Diese geben sich zurückhaltend, bieten aber an, gemeinsam an einen Tisch zu sitzen und nach einer Lösung zu suchen. Keine Hilfe kann St. Gallen hingegen von Graubünden erwarten. Man habe bereits zwei Notunterkünfte für Asylsuchende, der Bau eines Bundeszentrums komme nicht in Frage, sagt der zuständige Bündner Regierungsrat Christian Rathgeb.