Hans Graf baut auf seinem Betrieb in Oberriet mit 80 Angestellten Gemüse an. Das Saatgut kommt aus der Schweiz, die Produkte werden in der Schweiz verkauft. Auch sonst ist der Austausch mit dem nahen Österreich klein. Früher habe er Felder in Österreich bewirtschaftet, sagt Graf: «Das ist aber viel zu kompliziert.»
Landwirtschaft über die Grenzen
Unterschiedliche Gesetze und die Zollvorschriften machten das Verfahren zu aufwendig, sagt Graf. Er pflege einen regelmässigen Austausch mit Gemüsebauern in Vorarlberg. Damit hat sich die Zusammenarbeit aber.
Die internationale Bodenseekonferenz (IBK) will das nun ändern. Sie hat an einer Tagung am Mittwoch mögliche Lösungen diskutiert um die landwirtschaftliche Zusammenarbeit in der Bodenseeregion zu verbessern. So wurden auch bereits mehrere Massnahmen beschlossen, sagt Tagungsleiter Ernst Schwald im Interview mit der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF.
Gemeinsamkeiten nutzen
Ein Beispiel ist die gemeinsame Saatgutentwicklung. Weil die klimatischen Bedingungen in der Bodenseeregion relativ ähnlich sind, sollen Saatgutzüchter in der Region unterstützt werden. Ziel ist ein perfektes Saatgut für die Bedingungen am Bodensee zu entwickeln.
Weiter sollen die Länder auch bei der Ausbildung der Landwirte zusammenarbeiten. Zudem soll eine gemeinsame Vermarktung der Produkte angestossen werden. Auch ein Salat wenige Meter über der Grenze im anderen Land sei ein regionales Produkt. Deshalb soll die Bodenseeregion als eine Genussregion positioniert werden.