Der Phosphorgehalt im Bodensee liegt bei sechs Mikrogramm pro Liter Wasser - dreimal tiefer als im Zürichsee, wo Fischer letztes Jahr einen guten Fang machten.
Anders im Bodensee: Dort klagen die Berufsfischer denn auch seit Jahren über sinkende Erträge, viele fürchten um ihre Existenz. Liege der Nährstoffgehalt im Wasser unterhalb einer Grenze von acht bis zehn Mikrogramm pro Liter, gehe die Biomassenproduktion zurück, so Experten. Denn dann haben die Fische weniger Nahrung und wachsen langsamer.
Fischer fordern mehr Dünger im See
Die Bodensee Berufsfischerverbände der Schweiz, von Österreich und Deutschland haben eine Petition gestartet unter dem Titel «ein Juwel verhungert - rettet den Bodensee». Sie fordern, dass der Phosphorgehalt des Sees von sechs auf 12 bis 15 Mikrogramm angehoben werden soll, indem in den Kläranlagen weniger Phosphat ausgeschieden wird. Die Petition läuft schon eine gewisse Zeit, bisher sind 20'000 Unterschriften eingegangen.
Man habe sich mehr erhofft, so Reto Leuch, Präsident der Schweizer Berufsfischer am Bodensee. Es zeige, dass die Leute skeptisch sind und um die Trinkwasserqualität fürchten. Dabei habe Phosphat gar kein Einfluss auf das Trinkwasser. Im Gegenteil: Alle Lebewesen bräuchten eine gewisse Menge an Phosphat, die Menge sei halt entscheidend, sagt Reto Leuch gegenüber dem «Regionaljournal Ostschweiz».
Die Bodensee-Fischer haben nun den Bauernverband an Bord geholt und in Bern einen Parlamentarier Anlass durchgeführt. Gespräche mit Parlamentarier laufen, damit die Anliegen der Fischer in Bern vertreten werden.