Wer heute vom Bahnhof zum Markplatz fahren will, hat die Qual der Wahl. Nebst den Bussen der städtischen VBSG fahren auch das Postauto und die Appenzeller Bahnen ins Stadtzentrum. Ähnliches gilt in der Gegenrichtung. Diese Doppelspurigkeiten seien ineffizient, sagt der St. Galler Stadtrat Fredy Brunner.
Seine Vision ist ein grosses Unternehmen, das den öffentlichen Verkehr auf dem Platz St. Gallen regelt. Es geht um Fragen wie welcher Bus wann wo durchfährt. «Mit der Übernahme der Regiobus würden wir einen ersten Schritt in diese Richtung machen», sagt Brunner in der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF1.
Doch nicht alle ÖV-Betreiber haben gleich viel Freude an seiner Vision. Viele sehen in ihrer Eigenständigkeit mehr Vorteile als Nachteile. Ein Zusammengehen in einem grossen Unternehmen ist für sie deshalb nicht prioritär. Doch Brunner zeigt sich gelassen: «Auch bei den Gemeindefusionen haben viele im Vorfeld Nein gesagt, bis sich die Vernunft durchgesetzt hat.»
Rückendeckung erhält der St. Galler Stadtrat vom kantonalen Verkehrsminister Benedikt Würth. «Wenn Fusionen und Kooperationen den öffentlichen Verkehr effizienter machen, unterstützen wir das», sagt er. Der Kanton wird die Finanzierung des ÖV auf 2016 ändern. Bis dahin wäre es laut Würth angebracht, ein solches grosses ÖV-Unternehmen wenigstens anzudenken.