Vor zwei Jahren haben die Thurgauer Stimmberechtigen den Bau der Bodensee-Thurtalstrasse (BTS) abgesegnet. Kostenpunkt: rund 800 Millionen Franken. Weil es sich bei der BTS um eine Nationalstrasse handelt, liegt die Finanzierung beim Bund. Nur: Nach dem Nein des Stimmvolks zur teureren Autobahnvignette ist die Finanzierung verschiedener nationaler Strassenbauprojekte gefährdet - dazu gehört auch die BTS.
Die Frage stellt sich, warum der Kanton Thurgau ein Projekt vorantreibt, deren Finanzierung nicht gesichert ist. Diese Tatsache hat auch schon auf dem politischen Parkett zu Fragen geführt. In der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» von SRF 1 hält die zuständige Thurgauer Baudirektorin Carmen Haag fest, dass sich der Netzbeschluss nach dem Nein zwar verzögere, der Thurgau aber nach wie vor davon überzeugt sei, dass der Bund die Schnellstrasse finanziere.
Die Linienführung der BTS zwischen Amriswil und Arbon ist laut Gesamtprojektleiter Sascha Bundi Fix. Zu klären seien noch einzelne Details zwischen Amriswil Ost und Amriswil West, beispielsweise Fragen zur Hochwassersicherheit, der Geologie und der Länge einzelner Überdeckungen.
Die Grundeigentümer wurden über den aktuellen Projektstand ins Bild gesetzt, im November finden zudem drei Informationsveranstaltungen statt. Der überarbeitete Entwurf soll im Frühling des nächsten Jahres dem Bund übergeben werden - sofern die Finanzierung dann steht.