Der Säntis prägt das Ostschweizer Wetter. Einmal sorgt er für warmes Fönwetter, ein anderes Mal für Regen und Sturm. Wie genau er das lokale Wetter beeinflusst, ist im Detail wenig bekannt. Dies sagte der frühere MeteoSchweiz-Direktor Thomas Gutermann vor einigen Jahren an einer Vorlesung an der Hochschule St. Gallen.
Um das regionale und lokale Wetter besser zu verstehen, ist eine grosse Zahl an Messstationen nötig. MeteoSchweiz betreibt in den beiden Appenzell jedoch nur eine einzige Wetter-Massstation: seit 1882 auf dem Gipfel des Säntis. Und das wird sich auch in naher Zukunft nicht ändern, wie Barbara Galliker von MeteoSchweiz bestätigt.
Kein Geld für Wetterdaten
Dabei gibt es bereits seit fünf Jahren ein Netzwerk von Wetterstationen: Der kantonale Gebäudeversicherer Assekuranz betreibt in Ausserrhoden 13 Messstationen. Die Daten werden für die eigene Schadensanalytik bei Unwettern eingesetzt, für einen geringen Beitrag aber auch an SRF Meteo verkauft. Das bestätigt Assekuranz-Direktor Ernst Bischofberger gegenüber dem «Regionaljournal Ostschweiz». Vor eineinhalb Jahren habe auch MeteoSchweiz, die im Auftrag des Bundes das Wetter und das Klima überwacht, nach den Daten angefragt. «Allerdings wollte MeteoSchweiz nichts für die Daten bezahlen», so Bischofberger.
Trotz dem geplanten Ausbau von Wetterstationen in der Ostschweiz sei keine neue Anlage in den beiden Appenzell geplant, so Barbara Galliker von MeteoSchweiz. Eine mögliche Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen schliesst die Fachfrau aber nicht aus. Konkret laufen Gespräche mit dem privaten Anbieter Meteomedia in Appenzell. Das bestätigen Barbara Galliker von MeteoSchweiz und Meteomedia-Geschäftsführer Benedict Vuilleumier. Meteomedia betreibt 15 Messstationen im Appenzellerland. Über den möglichen Preis der Wetterdaten will sich MeteoSchweiz nicht äussern.