In der Schweiz werden zu wenig Ärzte ausgebildet; rund 1300 Studienabgänger wären nötig, nur 790 Ärzte verlassen die Universität. Die Spitäler sind deshalb auf Ärzte aus dem Ausland angewiesen. Die Rekrutierung ist aber nicht einfach. «Die Rekrutierung von zusätzlichen Ärztinnen und Ärzten wird immer schwieriger, da die umliegenden Länder zunehmend Anstrengungen unternehmen, dass der dort ausgebildete ärztliche Nachwuchs nicht abwandert», sagt Gesundheitsdirektorin Heidi Hanselmann.
Auch eigene Hochschule wäre möglich
SG: Kantonsregierung will eigene Medizinerausbildung
Die St. Galler Regierung prüft nun drei Varianten: Erstens den Aufbau eines kompletten Masterstudiengangs mit externem Bachelor, zweitens den Aufbau eines Teil-Masterstudiengangs in Kooperation mit einer bestehenden medizinischen Fakultät und drittens die Möglichkeit eines allenfalls späteren Ausbaus des Studiengangs zu einem Vollstudium mit Bachelor- und Masterabschluss.
Zusammenarbeit mit Universität St. Gallen
«Die Rolle als Akademisches Lehrspital könnte das Kantonsspital St. Gallen als grösstes nichtuniversitäres Spital der Schweiz gut übernehmen», ist Gesundheitschefin Hanselmann überzeugt. Auch eine Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen wird angestrebt – vor allem im Bereich Infrastruktur und Logistik.
Erste Ergebnisse aus der Projektstudie sollen in zehn Monaten vorliegen. Im besten Fall könnte die Ausbildung bereits in drei Jahren starten.