Der Gallusplatz ist ein bekannter Schleichweg in der St.Galler Innenstadt. Er verbindet den Osten und den Westen, das Appenzellerland mit dem Fürstenland. In den Neunzigerjahren nutzten täglich bis zu 16'000 Autofahrer diesen Weg. Das hat zu heftigen Debatten geführt, die zu einer schweizweit beachteten Aktion führte: Die Anwohner hängten im November 1991 überdimensionierte Nasen und Ohren aus Karton vors Fenster und protestierten damit gegen Gestank und Lärm. Nach mehreren Anläufen gilt nun ab heute Montag ein generelles Verbot für den Durchgangsverkehr. «Wer von Ost nach West will, muss die normalen Verkehrsverbindungen benutzen», sagt Christian Hasler, Leiter der Verkehrsplanung in der Stadt St.Gallen, «eine Alternative gibt es nicht.»
Auch die oberirdischen Parkplätze werden in den kommenden Monaten sukzessive abgebaut. In der südlichen Altstadt sind sie bereits verschwunden. Nun folgt der Marktplatz: Heute hat der St.Galler Stadtrat das rechtliche Verfahren eingeleitet, um 51 Parkplätze am Marktplatz und auf dem Blumenmarkt aufzulösen. Später soll die nördliche Altstadt folgen. Der Verkehrsplaner Christan Hasler empfielt den Autofahrern, das Parkleitsystem zu nutzen und eine Parkgarage aufzusuchen.
Dem Parkleitsystem folgen
Ab Frühling wird auch der Verkehrsknoten am Spisertor umgebaut. Neu soll es an dieser Kreuzung einen Kreisel geben. Verkehrsplaner Hasler geht davon aus, dass der Verkehr am Spisertor während längerer Zeit behindert wird. Seine Empfehlung: «Auf die Appenzeller Bahn umsteigen oder das Velo nehmen».
Bereits seit Oktober 2012 ist die Zufahrt zum St.Galler Hauptbahnhof gesperrt. Und ab kommendem Jahr soll nun auch der Bahnhofsplatz umgestaltet werden. «Wer mit dem Auto einen Freund zum Bahnhof bringen muss, der nimmt am besten die Tiefgarage unter der Fachhochschule. Da kann man bequem direkt zufahren – und das ist erst noch gratis», so Hasler.