Jahrelang waren die Hobbys bei Hansruedi Brändle zu Hause klar verteilt: Er jasste und seine Frau machte Puzzles. Erst seit Kurzem interessiert sich seine Frau auch fürs Jassen. «Ich habe ihr den Schieber für zwei Personen beigebracht», erzählt der Jass-Lehrer und nun gibt es auch bei ihm zu Hause ab und zu einen Match.
Als es noch kein Fernsehen gab, kamen die Leute am Abend ins Restaurant und haben gejasst.
Gelernt hat Hansruedi Brändle das Jassen im Restaurant seiner Eltern. «Als es noch kein Fernsehen gab, kamen die Leute ins Restaurant, haben geraucht und gejasst.» Dort habe er schon als Junge zugesehen und selber mitgejasst. Auch seine Mutter war eine leidenschaftliche Jasserin. «Ich habe das quasi vererbt bekommen.»
Das ist tabu: Schimpfen und um Geld spielen
Jassen soll Spass machen, deshalb gibt es für Hansruedi Brändle zwei Reglen: Erstens muss der Umgangston stimmen und zweitens wird nicht um Geld gespielt. Und schimpft jemand, wenn der Jass-Partner oder die Jass-Partnerin einen Fehler macht, geht der Jass-Lehrer dazwischen. Und: «Um Geld zu spielen ist nur in Ordnung, wenn es immer die gleiche Gruppe ist, man das Geld sammelt und dann gemeinsam nutzt, zum Beispiel für ein Abendessen.» Dann spiele es auch keine Rolle, ob jemand fünf Franken mehr oder weniger bezahlt hat, weil alle profitieren.