Im unteren Stock des schönen Toggenburger Hauses stehen zwei Handstickmaschinen. Jeden Tag arbeitet Bernhard Hollenstein drei bis fünf Stunden daran. Vor seiner Pensionierung musste er etwa 10 Stunden pro Tag arbeiten, um genug Geld zu verdienen. Heute stickt er nicht mehr wegen des Geldes, sondern weil ihn die Arbeit so fasziniert. Etwa die Hälfte seiner Stickereien sind jedoch auch heute noch Auftragsarbeiten, beispielsweise für die Verzierung von Trachten oder für Souvenir-Läden.
Auch Bernhard Hollensteins Beruf drehte sich um die Stickerei. Als «Fergger» für eine Firma in St. Gallen ging er zu den Familien, die eine Stickmaschine daheim hatten und brachte ihnen Arbeit und Material. Und wenn es Probleme mit der Maschine oder dem Sticken gab, wusste er ebenfalls Rat.
In der Ostschweiz ist er einer der letzten, der sich in der Handstickerei auskennt. Wenn jemand eine Frage oder einen Auftrag hat, kommen sie deshalb meistens zu ihm. Er macht auch Führungen für einzelne Besucher oder ganze Gruppen in seinem Haus.
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Bild 1 von 5. Die Zeichnung, die als Vorlage dient, ist sechsmal grösser als das fertig gestickte Motiv. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 5. Bis zu 312 Nadeln gleichzeitig können in diese Handstickmaschine eingebaut werden. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 5. Einfädeln der Nadeln: Wozu drei Leute eine Stunde bräuchten, dauert mit der Maschine nur zehn Minuten. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 5. Schon als Kind hat Bernhard Hollenstein an der Einfädelmaschine gearbeitet. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 5. Manchmal findet Bernhard Hollenstein seine Stickereien auf Bildern in Magazinen. So zum Beispiel hier auf der Tracht eines Jodlerklubs. Bildquelle: SRF.