Das Jahr 2014 war das Jahr der Eritreer. Fast 7000 Personen reisten aus dem afrikanischen Land in die Schweiz, auf der Suche nach Glück und vor allem nach Asyl. Und dies meist mit Erfolg. Inzwischen ist die eritreische Diaspora in der Schweiz eine der grössten Europas. Mit 20 000 Personen sind es weit mehr als der Kanton Appenzell Innerhoden Einwohner zählt.
«Schweiz aktuell» berichtet in einer dreiteiligen Serie über das Leben der Eritreer in der Schweiz. Erste Station ist das Empfangs- und Verfahrenszentrum des Bundes in Kreuzlingen im Kanton Thurgau. Hier blickt der Moderator Michael Weinmann zusammen mit Gaby Szöllösy vom Staatssekretariat für Migration hinter die Kulissen. Und er geht der Frage nach, warum soviele Eritreer in die Schweiz reisen und warum die meisten von ihnen bleiben dürfen. Ein Portrait eines frisch angereisten Asylsuchenden aus Eritrea zeigt, wie beschwerlich so eine Flucht sein kann.
Im Durchgangsheim
Nach seiner ersten Station im Empfangszentrum in Kreuzlingen lebt der Eritreer Habtom Berhe nun seit einigen Monaten im Durchgangsheim in Arbon TG. Von Freunden hat er gehört, dass es sich lohnt, in die Schweiz zu flüchten und erklärt: «Dafür bin ich fast gestorben, denn ich ging zwei Wochen durch die Wüste ohne zu essen.» Pro Woche bekommt er 84 Franken Taschengeld.
Auf Arbeitssuche
Die meisten Flüchtlinge aus Eritrea tun sich schwer, eine Arbeit zu finden. Nur wenige schaffen es, einen Job zu finden und sich zu lösen von der Sozialhilfe. Ein positives Beispiel dafür ist Amanuel Sium. Der Eritreer arbeitet als Linienführer in einer Dosenfabrik. Er engagiert sich aber auch als Freiheitskämpfer für sein Heimatland. Es soll Eritreer geben, die gezwungen werden, Steuern an Eritrea zurückzuzahlen, weil sie ins Ausland geflüchtet sind. Diesem Gerücht geht der Moderator Michael Weinmann nach und bespricht mit der Flüchtlingsbegleiterin Daniela Jost von der Peregrina Stiftung in Sulgen TG, warum die Integration in den Arbeitsmarkt so schwierig ist.