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Bild 1 von 6. Auf der Vorderseite sind die Klosterpatrone Ulrich und Afra und auf der Rückseite die Heiligen Margaretha und Markus. Die Mitra ist 2,3 Kilo schwer und 33,4 Zentimeter hoch. In über 1'000 Arbeitsstunden wurde sie restauriert. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 6. Für das Kunstwerk wurde – so die Kunsthistoriker – das Kostbarste vom Kostbarsten verwendet: vergoldetes Silber, Seide, Leinen, Perlen, Gold und Silberfäden. Wo früher auf der Mitra Edelsteine glänzten, stecken heute vor allem Glassteine im edlen Metall. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 6. Um das Kunstwerk aus ihrer Frauenfelder Vitrine zu nehmen, hat Restaurator Hans-Joachim Bleier spezielle Handschuhe mitgebracht. Nicht aus Latex, nein, aus Nitril müssen sie sein, erklärt er. Nur so kommt garantiert weder Hautfett noch Schweiss durch. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 6. Die Emails werden mit einer Folie gesichert, die sich an die kleinen Heiligenbilder von Ulrich und Afra ansaugt. Mit einer speziellen wiederablösbaren Wachspaste bestreicht er dann alle möglichen „Wackelstellen“. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 6. Die Mitra wird mit einem nicht-fusselnden Vliesstoff eingeschlagen und in eine mit Schaumstoff gekleidete Kiste gepackt wird. Bildquelle: srf.
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Bild 6 von 6. Die Kiste mit der Mitra drin kommt zur Sicherheit in eine noch grössere Kiste mit den Ausmassen eines kleinen Kühlschranks – und wird dann vorsichtig in einen Transporter gehoben. Bildquelle: Thurgau.
Der historische Wert der kostbaren Goldschmiedearbeit ist unschätzbar. Mit Handschuhen aus der Vitrine genommen und behutsam eingepackt, geht die Bischofskrone jetzt auf eine Reise: Der Kunstschatz wird unter höchsten Vorsichtsmassnahmen als Leihgabe für die Grosse Landesausstellung zum Jubiläum 600 Jahre Konstanzer Konzil von Frauenfeld nach Konstanz gebracht.
Unter den rund 300 Exponaten, die hier gezeigt werden, geht sie als eines von wenigen direkt auf die Konzilszeit zurück. In der Ausstellung soll für die Besucher der dramatische Verlauf der einzigartigen Kirchenversammlung veranschaulicht werden.
Die Geschichte der Mitra
Die Entstehungsgeschichte der Frauenfelder Mitra ist unmittelbar mit dem Beginn des Konstanzer Konzils vor 600 Jahren verknüpft: Papst Johannes XXIII. war 1414 samt Gefolge zum Konzil in Konstanz unterwegs. Die letzte Nacht vom 27. auf den 28. Oktober 1414 verbrachte er im Kloster von Kreuzlingen. Als Dank für die Gastfreundschaft verlieh der Pontifex dem örtlichen Abt das Recht, Stab und Mitra zu tragen, was eigentlich Bischöfen vorbehalten war. Der Abt liess daraufhin selbst eine besonders prachtvolle Bischofsmütze für sich anfertigen, ein echtes Statussymbol. Zunächst wurde die Mitra im Kloster von Abt zu Abt weitergegeben, 112 Jahre nach dessen Auflösung kam sie schliesslich 1960 in das Historische Museum Thurgau in Frauenfeld.