Ein neues Parlament mit vielen neuen Gesichtern, Kritik aus der Westschweiz und eine heftig geführte Debatte auf nationaler Ebene – für die Beförworter des Frühfanzösisch gibt es viele Gründe, weshalb sich die Meinung im Grossen Rat geändert haben könnte. Die in einer Umfrage des Regionaljournals Ostschweiz befragten Thurgauer Frationspräsidenten rechnen unisono mit einem knappen Ergebnis, wenn dereinst über Fortbestand oder Streichung des Frühfranzösisch-Unterrichts auf der Primarschulstufe entschieden wird.
Einmischung kontraproduktiv
Sämtliche Fraktionspräsidenten rechnen mit einer Stärkung des Lagers der Frühfranzösisch-Befürworter. Dazu dürfte auch die breit geführte Debatte beigetragen haben. Kritik gibt es allerdings am Bundesrat: So bezeichnet FDP-Fraktionschef Carlo Parolari – ein erklärter Frühfranzösisch-Befürworter – die Einmischung von Bundesrat Alain Berset in eine thurgauische Angelegenheit als kontraproduktiv. Bei manchem Thurgauer könnte dies eine Trotzreaktion auslösen.
Abstimmung voraussichtlich im Frühling
Wie stark Anhänger und Gegner derzeit sind, wird sich nach dem Vorliegen der regierungsrätlichen Botschaft Ende September zeigen. Die befragten Fraktionspräsidenten rechnen jedenfalls mit einer spannenden Debatte und einem ungewissen Ausgang. Auch Kompromisse werden nicht ausgeschlossen. Der Grosse Rat wird voraussichtlich im Frühling entscheiden.