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Ostschweiz Kühe verenden an Nervengift

Auf einem Hof bei Frauenfeld sind über 60 von 130 Kühen an einem Nervengift gestorben. Ein Kadaver von einem Kleintier ist vermutlich beim Mähen in den Siloladewagen geraten und hat das Futter vergiftet. Für den Kantonstierarzt in dem Ausmass aussergewöhnlich.

Ansteckung:

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Eine Ansteckung mit Botulinumtoxin erfolgt über das Futter oder das Trinkwasser. Die Tiere können sich insbesondere über Silage und Heu anstecken, welche mit Kadavern von Kleintieren verunreinigt sind. Die Bedingungen für die Vermehrung von Botulinumtoxin sind in Silage günstig, da das Bakterium nur in sauerstofffreier Umgebung wachsen kann.

Die Tragödie könnte durch einen toten Fuchs oder auch eine tote Katze verursacht worden sein, welche beim Mähen in den Silowagen geriet. Die Hälfte des Viehbestandes ist gestorben. Das verweste Fleisch hat das Futter vergiftet. Solche Fälle kämen immer wieder vor, so der Thurgauer Kantonstierarzt Paul Witzig. Es komme ungefähr ein Mal im Jahr vor: «Das Ausmass hat aber eine Dimension, die ich so noch nie erlebt habe». Die heutige Technik begünstige solche Vorfälle, denn durch die Maschinen erkennt der Landwirt nicht, ob er einen Kadaver im Futter hat oder nicht. Früher mit der Heugabel habe man noch eher eine tote Katze im Gras entdeckt, meint Witzig.

Mittel gegen das Gift gibt es nur bedingt, es gäbe zwar eine Impfung, doch bei der sei man nicht sicher, ob sie wirke. Das einzige Mittel gegen diese Vergiftung sei sicherzustellen, dass kein Kadaver das Futter vergiften kann.

Der Bauer in Gachnang rechnet mit einem Schaden von einer Viertelmillion Franken, wie der Landbote am Freitag schreibt.

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