Im Oktober 2014 hat Pfarrer Wendelin Buchli von Bürglen UR ein lesbisches Paar gesegnet. Die Segnung hat schweizweit für Schlagzeilen gesorgt. Inzwischen hat der Churer Bischof Vitus Huonder den Pfarrer nach Lausanne zwangsversetzt.
Während die Trauung nach katholischem Kirchenrecht ausgeschlossen ist, sind Segnungen möglich. So gibt es zum Beispiel Segnungen für Motorräder (Anfang April in Frauenfeld), für Rettungswagen (wie zum Beispiel in Bayern) oder für Nutztiere (im Spätsommer in Altstätten). Auch Homosexuelle werden regelmässig gesegnet. Der Appenzeller Pfarrer Stephan Guggenbühl hat schon mehrere Segnungen vorgenommen – auch wenn klar war, dass die Pärchen die Segnung als Trauung verstanden. Mit der Pfarrei-Initiative, die Guggenbühl vor drei Jahren gestartet hat, verlangt er eine weitere Öffnung der katholischen Kirche. Einen weiteren Anlauf will er im Herbst nehmen, wenn sich die Schweizer Bischöfe zur Konferenz treffen.
Dabei hat Guggenbühl die Ergebnisse einer Umfrage um Rücken. So hat das Pastoralsoziologische Institut ermittelt, dass rund 60 Prozent «den Wunsch nach einer kirchlichen Anerkennung und Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften» unterstütze, wie Arnd Brünker, Leiter des Instituts, sagt.