Hanf habe 2014 nicht zu den polizeilichen Ermittlungsschwerpunkten gehört, so Eugen Rentsch, Leiter der Abteilung für Betäubungsmitteldelikte. Und trotzdem ist die Entdeckung von Indoor-Hanfanlagen massiv gestiegen. Man erhalte vermehrt Informationen aus der Bevölkerung und mache Zufallsfunde, so Rentsch. 2013 wurden 17 Anlagen gefunden.
Altstätten war so ein Zufallsfund. Die Hallenfenster waren mit Palettkisten abgedeckt und in der Halle wurde eine zusätzliche Mauer aufgezogen, falls doch jemand in die Halle schauen sollte. Stadtpräsident Ruedi Mattle war überrascht: «Den Behörden fiel die Halle nicht auf. Es gab keine bauliche Veränderungen und kein Kauf. Für einen tiefen Stromverbrauch beim EW seien anscheinend Stromgeneratoren installiert worden». Zudem ist die Halle abgelegen im Industriegebiet.
Professionelle Anbauer
Indoor-Anlagen werden technisch fortschrittlicher. Die Hallen werden überwacht, die Filter und Lüftungen so angebracht, dass es draussen nicht nach Cannabis riecht. Auch für die Beleuchtung werden LED-Lampen gebraucht, um den Stromverbrauch zu minimieren. «Damit mehrere Tausend Pflanzen in einer Halle angebaut werden können, braucht es eine gute Logisitk, es braucht mehrere Leute. Da waren Leute am Werk, die eine Ahnung vom Geschäft haben», so Eugen Rentsch.
Schiesserei in Altstätten
Auf die Indoor-Hanfanalge in Altstätten stiess die Polizei wegen einer Schiesserei im Industriegebiet. Die Polizei wurde alamiert und fand zwei Männer, die angeschossen waren. Zwei weitere wurden verhaftet.
Der Zusammenhang zwischen der Hanfanlage und der Schiesserei sei nach wie vor Gegenstand der Ermittlungen, so Gian Rezzoli, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen.