Die Flüsse und Bäche führten übers Wochenende vielerorts in der Ostschweiz Hochwasser. Die Situation war stellenweise prekär, sie hat sich am Sonntag Nachmittag entspannt. Die Pegel sinken. Besonders betroffen war das St. Galler Rheintal.
Der Damm des Binnenkanals wurde in den letzten Tagen provisorisch erhöht. Dieses Provisorium hielt den Wassermassen nicht mehr stand. Teile des Dorfes Widnau wurden überflutet. Zahlreiche Feuerwehren und der Zivilschutz standen im Einsatz.
Die Rheintal-Autobahn A13 steht bei St. Margrethen und bei Rüthi unter Wasser und ist für den Verkehr gesperrt. Die Polizei empfiehlt, die Region weiträumig zu umfahren und auf unnötige Fahrten zu verzichten.
In Schänis im Linthgebiet mussten nach Erdrutschen fünf Wohnhäuser evakuiert werden, wie die St. Galler Kantonspolizei mitteilte. Die Lage habe sich in der Nacht zugespitzt. Prekär ist die Lage auch im Toggenburg. Bei Wildhaus und Alt St. Johann drohen laut Polizei Hänge zu rutschen. Seit Samstagabend gingen über 400 Notrufe ein.
Thurgau: Überschwemmungen an Sitter und Thur
Die Thurgauer Behörden hatten vor allem den Pegelstand der Thur im Auge. Diese überschwemmte das Vorland.
Kritisch war die Situation deshalb im Bereich der Dämme. «Das Schutzsystem hat gehalten», erklärt Marco Baumann vom Thurgauer Amt für Wasserbau. Höchststände erreichte die Thur am Samstag- und am Sonntagmorgen. Derzeit sinken laut Baumann die Pegel.
Appenzell: Hangrutsche in Inner- und Ausserrhoden
Auch in Appenzell Ausserrhoden standen sämtliche Feuerwehren im Einsatz. Laut Polizei gingen über 200 Notrufe ein. Keller und Garagen standen unter Wasser, Bäche traten über die Ufer, und es kam zu Erdrutschen. Die Strassen zwischen Rehetobel und Scheidweg sowie zwischen Wald und Landmark/St. Anton waren gesperrt. Die Bahnverbindung Wienacht-Tobel-Heiden ist unterbrochen.
Aus Innerrhoden melden die Behörden gesperrte Strasse, überflutete Keller und diverse Hangrutsche. Betroffen ist das ganze Kantonsgebiet. Die Kaustrasse bei Appenzell ist nach einem Erdrutsch gesperrt. Eine Wanderwegbrücke über die Sitter zwischen Haslen und Stein wurde weggespült.
Glarus: Geringe Schäden
Glimpflich ist der Kanton Glarus davon gekommen. Die Feuerwehr musste 20 Keller auspumpen. Oberhalb Mollis kam es laut Kantonspolizei zu einem Hangrutsch ohne grosse Folgen.
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