Eine im März 2014 veröffentlichte Untersuchung des Wasserforschungsinstituts Eawag schreckte auf. In einer aufwendigen Studie konnten die Chemiker nachweisen, dass die untersuchten Fliessgewässer teilweise stark mit Pflanzenschutzmitteln belastet sind – unter anderem auch die Salmsacher Aach im Thurgau. Beunruhigt von den Ergebnissen hat der Grünliberale Kantonsrat Martin Wicki eine parlamentarische Anfrage eingereicht. Nun liegt die Antwort der St. Galler Regierung vor.
Steinach und Glatt am stärksten belastet
Grundsätzlich sei die Qualität der St. Galler Flüsse und Bäche «mehrheitlich gut». Die Pestizid-Messkampagnen des St. Galler Amtes für Umwelt aus den Jahren 2002 und 2006 würden aber zeigen, dass vor allem kleinere Gewässer oftmals während kurzer Zeit mit stark erhöhten Konzentrationen belastet sind. Neben der Steinach und der Glatt sind dies vor allem der Dorfbach bei Niederbüren, der Brübach bei Oberbüren, die Rietaach und die Ländernaach bei Balgach sowie der Schwärzebach und der Häflibach bei Tübach.
Pestizide aus dem Hobbygarten
Da im Kanton der Anteil der Gemüse- und Obstproduzenten gering sei – vor allem in diesem Teil der Landwirtschaft wird der Hauptteil der Pestizide eingesetzt –, seien vor allem Hobbygärtner für die Schadstoffe im Gewässer verantwortlich. Seit zwei Jahren unterstütze der Kanton deshalb eine Kampagne, die den «sorgfältigen Umgang mit Chemikalien in Haus und Garten» fördert.
Das kantonale Amt für Umwelt untersucht seit den 1980er-Jahren die Qualität der Fliessgewässer. Heute wird das Augenmerk auf die Mikroverunreinigungen gelegt, den Rückständen aus Pflanzenschutzmitteln, Medikamenten und Körperpflegeprodukten.
SRF1, Regionaljournal Ostschweiz, 17.30 Uhr