In den «Panama Papers» tauchen Namen von 14 Offshore-Gesellschaften auf, die angeblich in Beziehung zur St. Galler Kantonalbank stehen. «Die St. Galler Kantonalbank hatte keinen Kontakt zu den genannten Strukturen und Firmen», sagt Mediensprecher Simon Netzle auf Anfrage. Ob Kunden der SGKB solche Kontakte pflegten, könne er aufgrund des Bankgeheimnisses nicht sagen.
Auch Verbindungen nach Graubünden
Netzle betont jedoch, dass es Gründe gebe, sein Geld ins Ausland zu verschieben. Das sei nicht per se illegal. Die St. Galler Kantonalbank ist jetzt dabei, die Kundenverbindungen zu prüfen.
Laut einem Bericht der «Südostschweiz» tauchen auch 17 Bündner Adressen in den «Panama Papers» auf. Ebenfalls erwähnt wird eine Firma aus dem Kanton Appenzell Innerrhoden, wie der «Appenzeller Volksfreund» schreibt. Auch Firmen aus dem Kanton St. Gallen und dem Kanton Thurgau werden erwähnt. Auf Nachfrage bei der Staatsanwaltschaft St. Gallen, sagt der Mediensprecher, dass man zur Zeit nicht aktiv werde. Es gebe keine konkreten Hinweise, die einen Anfangsverdacht ergeben. Auch die Staatsanwaltschaften der Kantone Thurgau und Graubünden werden zur Zeit nicht aktiv.
SRF-Wirtschaftsredaktorin Susanne Giger betont, dass eine Briefkastenfirma in Panama an sich nichts Illegales ist. Eine solche Briefkastenfirma entstehe meistens über eine Anwaltskanzlei in der Schweiz in Zusammenarbeit mit einer Anwaltskanzlei in Panama. Bei den Rohdaten, die im Internet publiziert wurden, zeigt sich laut Susanne Giger, dass viele Firmen bereits wieder liquidiert wurden. Es könnte sein, glaubt die Wirtschaftsexpertin, dass die härteren Transparenzregeln bereits gegriffen hätten. Illegal sei eine Briefkastenfirmen nur, wenn damit Geld versteckt werden soll, um Steuern zu hinterziehen. Legal ist eine Briefkastenfirma in Panama dann, wenn weisses Geld, also versteuertes, nach Panama gebracht wird, um keine Gewinnsteuern zu bezahlen.