Vor allem zwei Faktoren haben den Strommarkt verändert: Der billige und subventionierte Ökostrom vor allem aus Deutschland, der die Schweizer Wasserkraft in die Knie gezwungen und ihren Strom unrentabel gemacht hat. Und die Energiestrategie des Bundes. Spätestens sie hat einen Sinneswandel bei den Stromkonsumenten zur Folge gehabt: Atomstrom ist out, Eigenproduktionen aus Photovoltaikanlagen ist in.
«Es braucht eine Zentralisierung»
Doch der Sinneswandel hat seinen Preis. «Diesen Strom aus Photovoltaikanlagen einspeisen, erfordert Investitionen ins bestehende Netz. Sonst könnte es instabil werden», sagt Walter Krähenbühl, Leiter der technischen Betriebe Weinfelden. Und dies gelte umso mehr, als in Zukunft noch mehr Private auf diese neuen Anlagen setzen dürften.
Auch in einer zweiten Hinsicht dürften der Umbruch und die technischen Neuerungen Folgen haben: bei den Endverteilern in den Gemeinden. Im Kanton Thurgau sind es rund 100 solcher Korporationen, Elektras und Gemeindewerke, die für die Endverteilung in die Haushalte zuständig sind. «Ich habe Zweifel, ob diese Korporationen beim technischen Wandel mithalten können», sagt Jolanda Eichenberger, CEO der EKT, der kantonalen Energieversorgerin im Thurgau.
Für sie ist deshalb klar: Es braucht eine Professionalisierung und Zentralisierung der Strukturen, um die Kräfte bündeln und den Wandel bewältigen zu können.