Der «Espresso»-Beitrag zur aktuellen Sammelaktion von Coop, der Outdoor-Trophy, hat hohe Wellen geworfen. Die vielen Rückmeldungen auf den Beitrag zeigen: Die als Kundenbindung gedachte Aktion kommt bei vielen Konsumentinnen und Konsumenten nicht gut an. Als stossend empfinden die Kundinnen und Kunden die Tatsache, dass Coop die Produkte der laufenden Outdoor-Trophy eigens für diese Werbeaktion produziert hat. Es gibt deshalb keine echte Vergleichsmöglichkeit, weil auch die Marke «Rewind» neu geschaffen wurde.
Als die gegenwärtige Aktion anfing, habe ich nach Infos zu den Produkten und deren Qualität gesucht und gar nichts gefunden. Jetzt ist mir klar, wieso. Und deshalb werde ich nichts davon kaufen.
Online haben viele Userinnen und User den Artikel zum Thema kritisch kommentiert. Auch in diesen Kommentaren ist die fehlende Transparenz oft Thema.
Aber nicht nur das SRF-Publikum kritisiert die Sammelaktion. Auch bei der Stiftung für Konsumentenschutz findet man deutliche Worte zur Outdoor-Trophy:
Man muss klar und deutlich sagen, dass die Leute mit einer derartigen Pseudoaktion regelrecht für dumm verkauft werden.
Langjährige und treue Coop-Kundinnen und -Kunden fühlten sich zu recht hintergangen, findet Cécile Thomi, Leiterin Recht bei der Stiftung für Konsumentenschutz. Sie stellt sogar in Frage, ob diese Sammelaktion überhaupt rechtens sei.
Seco sieht keinen Verstoss
Auf Anfrage von «Espresso» prüft das Staatssekretariat für Wirtschaft diese Frage, kommt aber zum Schluss: «Wir erachten die vorliegenden Preisvergleiche von Coop grundsätzlich nicht als irreführend.»
Das Seco begründet dies damit, dass die Rewind-Produkte «zeitgleich zum Normalpreis (=Vergleichspreis) und zum günstigeren Preis angeboten» werden. Könnte man diese Produkte nicht zum Normalpreis kaufen, wäre der Vergleichspreis kein echter Marktpreis, entsprechend «würde dann eine Irreführung bzw. irreführende Preisbekanntgabe vorliegen».