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Bild 1 von 8. Bereits im 17. Jahrhundert gab es Bestrebungen, Luftschiffe zu bauen. Das erste Luftschiff, das es in die Höhe schaffte, war die «Giffard I». Es führte seine Jungfernfahrt im September 1852 durch. Es absolvierte dabei eine 27 Kilometer lange Strecke von Paris nach Trappes mit rund 9 Stundenkilometern und einer Flughöhe von 1800 Metern. Bildquelle: Wikipedia.
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Bild 2 von 8. Tüftler und Ingenieure hatten lange versucht, einen Heissluftballon lenkbar zu machen. Im Bild ist ein Elektro-Luftschiff aus dem Jahr 1883 zu sehen. Es wurde gebaut von den Franzosen Albert und Gaston Tissandier. Bildquelle: Wikipedia.
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Bild 3 von 8. Der wohl bekannteste Luftschiff-Bauer: Ferdinand Graf von Zeppelin. Er stellte zu Beginn des 20. Jahrhunderts Starrluftschiffe aus Aluminium her. Gefüllt waren sie mit brennbarem Wasserstoff. Dies führte immer wieder zu verheerenden Unfällen. Seine Luftschiffe wurden Zeppeline genannt. Bildquelle: Wikipedia/deutsches Bundesarchiv.
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Bild 4 von 8. Die «Hindenburg», benannt nach dem damaligen deutschen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, war eines der beiden grössten jemals gebauten Luftfahrzeuge. Seine Jungfernfahrt war im März 1936. Das Schiff hatte eine Länge von 245 Metern. Der Zeppelin flog vor allem von Deutschland aus nach Rio de Janeiro oder nach New York. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 8. Da die Alliierten den Deutschen nach dem Krieg den Gebrauch von Helium verboten, war die «Hindenburg» mit brennbarem Wasserstoff gefüllt. Im Mai 1937 fing das Heckteil des Schiffes bei der Landung in Lakehurst (USA) Feuer. Dieses breitete sich rasend schnell aus. 35 der 97 Personen an Bord kamen ums Leben. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 8. Von der «Hindenburg» blieb nur das Gerüst übrig. Es war das erste tödliche Unglück in der zivilen Luftfahrt mit Zeppelin-Luftschiffen nach dem Ersten Weltkrieg. Direkt am Unglücksort wurde später ein Denkmal errichtet. Der Grund für das Feuer wurde nie definitiv eruiert. Man geht von einer elektrischen Entladung als Ursache aus. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 8. Luftschiffe sind gross, brauchen viel Platz und sind stark dem Wetter ausgesetzt. Die Technologie der Flugzeuge wurde immer besser – bald konnten auch sie Atlantikflüge für Zivilpassagiere durchführen. Die Luftschiffe verloren ihren Zweck. Später wurden sie meist für Rundflüge oder für Werbezwecke eingesetzt. Wie hier in der Schweiz im Jahr 1999. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 8. Jetzt wollen die Briten mit ihrer«Airlander 10» die Luftschifffahrt revolutionieren und den Luftschiffen neuen Aufwind geben. Der «Airlander 10» soll vor allem zu Transportzwecken eingesetzt werden. Bildquelle: Keystone.
Seit dem späten 17. Jahrhundert versuchten Forscher und Tüftler, Heissluftballons lenkbar zu machen und somit nicht mehr auf günstige Winde angewiesen zu sein. Die ersten Luftschiffe stiegen dann aber erst im 19. Jahrhundert in die Lüfte. 1852 gelang dem Franzosen Henri Giffard eine 27 Kilometer lange Fahrt von Paris nach Trappes – die Geschwindigkeit betrug rund neun Stundenkilometer. Die ersten Flugzeuge wurden erst 50 Jahre später gebaut.
Mit Aluminium zum Durchbruch
Das erste Luftschiff, das es wieder an seinen Ausgangspunkt zurück schaffte, war 1884 die «La France» von Charles Renard und Arthur H. C. Krebs. Es gilt als das erste wirkliche Luftschiff überhaupt.
Die bekannteste Persönlichkeit der Luftschifffahrt war der Deutsche Ferdinand Graf von Zeppelin. Seine Luftschiffe wurden nach ihm genannt – Zeppeline eben. Sein Zeppelin LZ 1 stieg im Juli 1900 am Bodensee zu seiner Jungfernfahrt auf. Zeppelin baute so genannte Starrluftschiffe aus Aluminium – sie besassen also ein inneres Gerüst und damit eine feste Struktur.
Die drei Arten von Luftschiffen
Hauptsächlich kamen die Zeppeline zu militärischen Zwecken im Ersten Weltkrieg zum Einsatz. Die Flugzeug-Technologie steckte damals noch in den Kinderschuhen. Sie konnten lediglich kleinere 5-Kilo-Bomben fassen. Die Luftschiffe dagegen waren in der Lage, von Deutschland aus mit 100-Kilo-Bomben nach London zu fliegen. Erst gegen Kriegsende, also im Jahr 1918, gab es erste Kriegsflugzeuge, die mit den Luftschiffen mithalten konnten.
Nach dem Weltkrieg haben alle Herrenländer Luftschiffe gebaut – ausser die deutschen Pioniere. Als Kriegsverlierer wurde ihnen dies verboten. Erst in den späten 1920er- und frühen 1930er-Jahren nahmen die Deutschen die Luftschifffahrten wieder auf – und führten sie in ein neues, goldenes Zeitalter: das der Atlantiküberquerungen.
«Hindenburg» und Untergang
Die Zeppeline wurden für Passagierfahrten nach Übersee eingesetzt. «In den 30er-Jahren war das die einzige Gelegenheit für Privatpassagiere, auf dem Luftweg in die USA zu gelangen», sagt Aviatik-Experte Peter Brotschi zu SRF News. Die Gondeln waren gross, bequem, es gab Salons und Restaurants – und die Fahrt dauerte viel weniger lang als auf dem Seeweg. Die Luftschifffahrt erreichte ihren Höhepunkt in den 1930er-Jahren. Die Ära wurde jedoch getrübt durch zahlreiche Unfälle.
Den Deutschen war es als Kriegsverlierer verboten, Helium als Gas einzusetzen. Also mussten sie auf den brennbaren Wasserstoff zurückgreifen. Der wohl bekannteste Unfall ist der Absturz des Zeppelins LZ 129 «Hindenburg» in Lakehurst (USA) bei der Landung. Im Mai 1937 fing das Heckteil der «Hindenburg» Feuer, welches sich rasch ausbreitete. 35 der 97 Personen an Bord kamen ums Leben.
Dies – und das Aufkommen von grösseren, mehrmotorigen Flugzeugen – führte zum Untergang der Luftschiffe. Immer wieder haben verschiedene Länder versucht, den Luftschiffen ein Comeback zu verpassen – ohne Erfolg. Sie sind gross, sie brauchen viel Platz und sie sind Wind und Wetter ausgesetzt. Das bringt sie gegenüber Flugzeugen und Helikoptern in den Nachteil.
Viel Platz für Werbung
Trotz allem: Jetzt haben die Briten mit der «Airlander 10» ein neues Riesenluftschiff gebaut. Die US-Armee plante, das Luftschiff zu für Überwachungen einzusetzen. Doch das Vorhaben ist am Budget gescheitert.
Dennoch bieten Luftschiffe auch einige Vorteile. Sie sind leise, sie können lange in der Luft bleiben, sie sind sparsam im Verbrauch und ihre Manövrierbarkeit ist mit derjenigen eines Helikopters vergleichbar. Sie können also punktgenau praktisch überall landen. Möglich wäre, die «Airlander 10» als Transporter in unwegsamem Gelände einzusetzen, sagt Peter Brotschi.
Hauptsächlich fristen Luftschiffe ihr Dasein aber als Touristenattraktion oder als Werbeträger. Die grosse Fläche ist geradezu prädestiniert dazu, sie mit bunten Werbeslogans zu bedrucken. Dazu ist das kugelige Ding weitherum sichtbar. Und Touristen schätzen die gemächlichen Rundflüge in ruhiger Umgebung, bei denen sie die Landschaften ausgiebig bestaunen können. Einen Flug über den Nordatlantik würde sich heute aber im Luftschiff wohl niemand mehr antun.