Geboren wird sie am 1. Juli 1945 in Miami, Florida als Angela Trimble. Ihre Mutter gibt sie zur Adoption frei. Im Alter von drei Monaten kommt sie zu einer neuen Familie in New Jersey und heisst fortan Deborah Ann Harry, singt im Kirchenchor und soll – wie ihre Adoptiveltern – konservativ und bescheiden leben. Harry rebelliert, will lieber Künstlerin werden und zieht im Alter von 19 Jahren nach New York. Es ist ihr Befreiungsschlag.
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Bild 1 von 5. Sexyness und Selbstbestimmung. Debbie Harry war als Frontfrau auch optisch Mittelpunkt der Band und verpasste dem klassischen Marilyn-Monroe-Look eine Punk-Attitüde. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 5. Befreiungsschlag. Mit 19 Jahren zog Debbie Harry nach New York. Sie arbeitete als Bar-Frau, servierte etwa Janis Joplin das Essen, spielte in Folk-Bands wie «Wind In The Willows» oder «The Stilettos», hing im Dunstkreis von Andy Warhol ab und war auch mal ein Playboy-Bunny. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 5. «Blondie». Die Band «Blondie» wurde 1974 gegründet und bestand 1998 aus Clem Burke, Chris Stein, Deborah 'Debbie' Harry and Jimmy Destri (von links nach rechts). Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 5. New Wave. Mit Hits wie «Heart of Glass» (1978), «One Way or Another» (1978), «Call Me» (1978) oder «Rapture» (1980) stürmten «Blondie» regelmässig die Charts. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 5. 75-jährige Rebellin. 2017 erschien mit «Pollinator» das letzte Album der Band, das wieder typisch nach Blondie klang: Punk, New Wave und Disco. Bildquelle: Keystone.
Im punkigen Underground des Big Apple freundet sich Debbie Harry mit Szenegrössen wie Andy Warhol oder David Bowie an und lernt den Gitarristen Chris Stein kennen. Die beiden sind 15 Jahre lang ein Liebespaar und gründen 1974 die Band «Blondie», die mit ihrem Punk-Pop eine der kommerziell erfolgreichsten Acts der New-Wave-Bewegung wird. Mit Hits wie «Heart of Glass» (1978), «One Way or Another» (1978), «Call Me» (1978) oder «Rapture» (1980) stürmen «Blondie» regelmässig die Charts.
Privat erlebt die Rebellin diverse Rückschläge, an die sie sich in ihren Memoiren («Face It», 2019) mit konsequent abweisender Haltung zurückerinnert. Neben ihrer Heroinsucht und den Geldproblemen sticht vor allem ein Horror-Vorkommnis in den frühen 70er-Jahren heraus: Ein Mann folgt der Sängerin nach einem Konzert nach Hause, fesselt sie mit vorgehaltenem Messer und vergewaltigt sie.
Debbie Harry hätte in ihrem Leben viele Gründe gehabt, zu resignieren – dies hätten ihre «starken Überlebeninstinkte» aber nie zugelassen, erzählt sie 2019 in einem Interview mit der Zeitung «The Guardian».
Auf ihr Älterwerden angesprochen, meint sie nur: «It sucks» und fügt kurz darauf an, in ihrem Leben aber nie glücklicher gewesen zu sein.