Die Bedrohung: Die Afrikanische Schweinepest breitet sich weiter aus. Letzten Freitag wurden in der Nähe einer Autobahnraststätte in Belgien Wildschweine gefunden, die an der Krankheit gestorben waren. Angesteckt hatten sie sich an Proviant von Reisenden, die diese im Wald entsorgten. Für Menschen ist die Afrikanische Schweinepest nicht gefährlich, für Tiere dafür umso mehr. Deutschland und Frankreich bereiten sich nun auf den Krisenfall vor.
Die Situation in der Schweiz: Mit dem Ausbruch in Belgien habe sich die Risikosituation für die Schweiz nicht verändert, sagt Daniela Hadorn vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). «Eine Einschleppung ist jederzeit möglich.» Schuld sei der Mensch, der verseuchten Proviant mitbringe.
Die Abwehr: Die Schweiz habe sich in den letzten Monaten auf einen möglichen Ausbruch vorbereitet, sagt Hadorn. «Wir haben eine intensive Sensibilisierungs- und Informationskampagne durchgeführt.» Ziel sei gewesen, Landwirte, Tierhalter, Tierärzte, Jäger und Reisende zu informieren. «Sie sollen wissen, was sie selbst dazu beitragen können, um die Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest möglichst zu verhindern.»
Die Massnahmen: Zum einen habe man versucht, Reisende zu informieren, dass sie keinen Proviant aus Ländern mitbringen, die von der Afrikanischen Schweinepest betroffen sind, sagt Hadorn. Zum anderen gebe es seit letztem Frühling ein nationales Früherkennungsprogramm für die Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen: Sämtliche tot aufgefundenen oder kranken Wildschweine würden auf die Krankheit getestet. «So können wir frühzeitig erkennen, wenn es auch bei uns losgehen sollte – und wir können rechtzeitig Massnahmen treffen.»
Der Vergleich mit dem Ausland: Während die Schweiz auf Information, Sensibilisierung und Früherkennung setzt, baut Dänemark einen Zaun an der Grenze, um Wildschweine aufzuhalten. «Die Situation in der Schweiz ist nicht zu vergleichen mit jener im Ausland», sagt Hadorn dazu. Die Wildschwein-Dichte sei geringer. Hinzu komme, dass nicht das Wildschwein der gefährliche Faktor sei. Dieser sei der Mensch.
Die Prognose: Die Frage sei nicht, ob man eine Einschleppung der Krankheit in die Schweiz verhindern könne, sondern wann es unser Land treffe, sagt Hadorn. «Deshalb ist es wichtig, dass die Früherkennung funktioniert, damit wir rasch eingreifen können, wenn es losgeht.»