Während der UNO-Generalversammlung hetzen die Politiker von einem Treffen zum anderen. Kein Wunder nutzte Alain Berset letzte Woche in New York eine kurze Verschnaufpause draussen, um sich Notizen zu machen. Dass er dafür auf einem Randstein sitzt, sorgt besonders in Afrika für Begeisterung.
Im Vergleich zu einigen afrikanischen Politikern wirkt der Schweizer Bundespräsident dabei besonders bescheiden. Afrikanische Präsidenten würden lieber mal den ganzen Verkehr aufhalten, um ein Telefon zu führen.
Dann nimmt die Begeisterung noch grössere Dimensionen an. Alain Berset soll in New York eine kleine Wohnung mit seiner Delegation geteilt haben und kochte sogar selbst.
Ganz so war es aber nicht. Watson hat beim Generalsekretariat von Bersets Innendepartement nachgefragt: «Es trifft nicht zu, dass Bundespräsident Berset während seines Besuchs in New York in einer kleinen Wohnung übernachtet und seine eigenen Mahlzeiten gekocht hat». Er habe laut Pressesprecher wie üblich im Hotel gewohnt.
Und: Schweizer Bundesräte reisen nicht in riesigen Convoys, sie nehmen lieber mal den Zug von New York nach Philadelphia: