Seit Sonntag sorgen Tiefdruckgebiete über Nordeuropa immer wieder für Sturm in Mitteleuropa. Heute Dienstag sorgte nun Tief Niklas in der Schweiz für einen noch stärkeren Sturm.
Bereits am frühen Dienstagmorgen wurden auf Crap Masegn in der Surselva (GR) 165 Kilometer pro Stunde gemessen. Fast gleichzeitig registrierte der Windmesser auf dem Säntis einen Wert von 147 km/h. Doch auch im Flachland blies der Wind mancherorts mit bis zu 120 Kilometern pro Stunde.
Ein Todesopfer und mehrere Verletzte
In einem Wald bei Andelfingen im Zürcher Weinland fiel ein Baum auf ein Auto. Dabei kam eine Person ums Leben, wie die Kantonspolizei gegenüber «Schweiz Aktuell» bestätigte.
Ausserdem wurden im Verlauf des Tages mindestens acht Menschen verletzt. Sie wurden laut Polizeimeldungen im Freien oder in ihren Fahrzeugen von umstürzenden Bäumen und Gegenständen getroffen und mussten zum Teil ins Spital gebracht werden.
Einschränkungen im Strassen-, Schienen- und Luftverkehr
Aber auch der Strassen-, und Schienenverkehr war zeitweise beeinträchtigt. Auf der Autobahn A1 wurde ein leerer Lastwagen-Anhänger bei Sirnach (TG) von einer Sturmböe auf die Leitplanke gekippt. Glimpflich ging laut der Solothurner Polizei ein Zwischenfall auf der A1 bei Kriegstetten (SO) aus. Dort war kurz vor Mittag ein Baum auf die Autobahn gestürzt.
In der Stadt Zürich wurde ein halbes Kirchendach losgerissen. Das mehrere hundert Kilo schwere Kupferteil der «Kirche der Christlichen Wissenschaft» stürzte auf die Strasse. Wie die Polizei mitteilte, verlief der Zwischenfall glimpflich: Verletzt wurde niemand, drei Autos wurden stark beschädigt.
In der Stadt Basel konnten mehrere Tramlinien nicht mehr wie gewohnt verkehren. Auch die Appenzeller Bahn meldete Unterbrüche.
In den Bergen wurden diverse Bergbahnbetriebe eingestellt. Betroffen war beispielsweise die Matterhorn-Gotthard-Bahn zwischen Andermatt (UR) und Disentis (GR). Per Bahn nicht erreichbar war am Vormittag auch der Luzerner Hausberg Pilatus. Auch im Titlis-Gebiet in Obwalden und am Urner Gemsstock stehen die Seilbahnen still und die Skipisten bleiben geschlossen.
Auf dem Flughafen Zürich-Kloten führte «Niklas» bisher nur zu kleineren Verspätungen. Gedulden mussten sich am Vormittag einzig Passagiere von und nach Amsterdam. Ihre Flüge hatten bis zu drei Stunden Verspätung, weil der Sturm in den Niederlanden besonders heftig war.
Auch am Mittwoch noch sehr windig
Mittlerweile hat der Wind etwas nachgelassen. Da er die Richtung aber leicht ändere, könnten stellenweise weiterhin Böen auftreten, sagt Gaudenz Flury von SRF Meteo. Und auch am Mittwoch blase der Wind weiter, wenn auch nicht mehr ganz so heftig wie am Vortag.