«Wir müssen aufhören weniger zu trinken!», schallt es regelmässig aus den Party-Höllen am Ballermann. Tausende Deutsche grölen und lallen mit, bewaffnet mit Eimern voller Hochprozentigem. Während die Einheimischen draussen ihren Schritt beschleunigen und Zuflucht suchen. Irgendwo, wo man wieder unter sich ist.
Nun reagiert die Regionalregierung der Balearen: «Die Sauftouristen sollen aufhören und weniger trinken», so der (inoffizielle) Titel des Vorhabens. Am Freitag wurde ein Erlass verabschiedet, wonach All-Inclusive-Hotels etwa an der Playa de Palma ab Februar nicht mehr unbegrenzt kostenfreien Alkohol anbieten dürfen.
Wie Tourismusminister Iago Nerueguela erklärte, dürfen All-Inklusive-Hotels in diesen Gebieten nur noch zu den Mittags- und Abendmahlzeiten je drei alkoholische Getränke umsonst anbieten. Zudem werden in Bars und Restaurants Happy Hours und andere Angebote, die zu übermässigem Alkoholkonsum einladen, verboten.
Läden und Geschäfte dürfen zwischen 21.30 und 8.00 Uhr morgens keinen Alkohol mehr verkaufen, Kneipentouren zu einem Festpreis wird ebenfalls der Riegel vorgeschoben.
Kein Sprung vom Balkon mehr
Auch der Sprung von Hotelbalkonen ist nun gesetzlich untersagt. Durch Vorfälle dieser Art hatten sich in den vergangenen Jahren immer wieder Urlauber schwere oder gar tödliche Verletzungen zugezogen.
Bei Verstössen drohen hohe Strafen: Urlauber, die trotz Verbots vom Balkon springen, werden des Hotels verwiesen und müssen bis zu 60’000 Euro bezahlen. Hotelbetreiber und Inhaber von Bars oder Geschäften können für unerlaubten Alkoholausschank gar mit Geldstrafen von bis zu 600'000 Euro belegt werden.