Ein falscher Raketenalarm hat Hawaii in Angst und Schrecken versetzt. Die Katastrophenschutzbehörde (Office of Emergency Management, EMA) des US-Bundesstaats sandte Mobile-Push-Nachrichten an die Bevölkerung, in denen vor einer ballistischen Rakete gewarnt wird, die im Anflug auf Hawaii sei.
«Dies ist keine Übung», hiess es in der Nachricht am Samstagmorgen kurz nach 8 Uhr Ortszeit. Die Bevölkerung solle unverzüglich Schutz suchen.
Die Behörde korrigierte ihre eigene Nachricht 38 Minuten später ebenfalls per Push-Nachricht, und kurz zuvor bereits via Twitter: «Keine Raketenbedrohung für Hawaii», hiess es in der knappen Botschaft.
Ein Sprecher des US-Pazifik-Kommandos erklärte, bei der Warnung habe es sich um ein Versehen gehandelt. Tatsächlich seien keine Raketen im Anflug auf die US-Inseln im Pazifik gewesen. Der Gouverneur von Hawaii, David Ige, sagte dem Sender CNN, ein «menschlicher Fehler» habe den Fehler verursacht.
Während eines standardmässigen Ablaufes bei einem Schichtwechsel habe ein Angestellter eine «falsche Taste gedrückt» und damit fälschlicherweise die Informationskette ausgelöst, die zu der Handy-Warnung geführt habe.
Ige entschuldigte sich bei den Bewohnern Hawaiis für den Fehler. «Das hätte nicht passieren dürfen», sagte er bei einer Pressekonferenz. Es werde daran gearbeitet, dass sich derartiges nicht wiederholen könne. Die Bundeskatastrophenschutzbehörde Fema hat eine Untersuchung eingeleitet.
Guam ebenfalls schon betroffen
Auch auf der Pazifikinsel Guam, einem US-Aussengebiet, hatte es im vergangenen August einen falschen Raketenalarm gegeben. Beide Gebiete liegen in Reichweite von möglichen Raketen aus Nordkorea und beherbergen US-Militärstützpunkte.
Auf Hawaii leben rund 1,4 Millionen Menschen. Im November hatten die Behörden erklärt, sie würden die monatlichen Testläufe der Alarmsirenen wieder aufnehmen, die vor einem Atomangriff warnen. Als Begründung für die Wiederaufnahme der Tests wurde ein möglicher Raketenangriff Nordkoreas angegeben.