- Eine Autofähre hat in der Nacht auf Freitag nördlich der griechischen Insel Korfu Feuer gefangen.
- Am Freitagabend konnten noch zwei Männer aus der brennenden Autofähre geborgen werden.
- Elf Personen werden noch vermisst.
Einer Spezialeinheit des griechischen Rettungsdienstes ist es gelungen, zwei Männer aus der brennenden Autofähre «Euroferry Olympia» zu retten. Die beiden hatten seit dem Morgen in Kontakt mit den Hilfskräften gestanden, sie waren unter Deck eingeschlossen.
Der Staatssender ERT zeigte Aufnahmen von einem Hubschrauber, der Helfer abseilte und die Männer anschliessend aufnahm. Zudem wurde berichtet, dass mindestens weitere fünf Menschen überlebt haben könnten – diese Information wurde jedoch bisher nicht von der Küstenwache bestätigt.
Die Rettungskräfte setzten ihren Einsatz fort, denn neben den zwei Geretteten galten insgesamt weitere elf der 290 offiziell erfassten Passagiere und Besatzungsmitglieder als vermisst. Bei ihnen soll es sich vornehmlich um Lkw-Fahrer handeln, die die Nacht in ihren Fahrzeugen auf den Garagendecks verbracht hatten.
Schiff soll stabil sein
Den Rettungskräften kam das verhältnismässig ruhige Wetter entgegen, das derzeit in der Region herrscht. Auch drei Hubschrauber waren im Einsatz. Ein Passagier sei mit Atemproblemen direkt nach Korfu transportiert worden.
Vermutet wird, dass das Feuer in der Garage im Rumpf der Fähre ausbrach. Bilder und Videos zeigten hohe Flammen und eine gewaltige Rauchwolke über dem Schiff.
Das Schiff soll stabil sein und bisher keinen Treibstoff verloren haben, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Fährgesellschaft Grimaldi Group berichtet.
Zu dieser Marke gehört Grimaldi Lines, die wiederum die Fähre «Euroferry Olympia» betreibt. Die betroffene Fähre war auf dem Weg von der griechischen Hafenstadt Igoumenitsa ins italienische Brindisi.
Gab es blinde Passagiere an Bord?
Unklar ist, ob es auf dem Schiff auch blinde Passagiere gab – die Route von Westgriechenland nach Italien wird seit Jahren von Migranten genutzt, die sich in und unter Lastwagen verstecken, um über Italien nach Mittel- und Nordeuropa zu gelangen.