- Japans Walfänger haben bei ihrer jüngsten Expedition 122 trächtige Zwergwale und Dutzende Jungtiere getötet. Insgesamt starben 333 Tiere.
- Die Naturschutzorganisation Humane Society International zeigt sich empört.
- Die hohe Zahl der trächtigen Tiere soll die Erholung des Bestandes verdeutlichen. Laut der japanischen Walfangbehörde.
Die Naturschutzorganisation Humane Society International bezeichnet dies als «schockierende Statistik und traurige Anklage der Grausamkeit von Japans Walfang».
Sie zeigten erneut die «grausame und unnötige Art der Walfangaktionen», zumal sich gezeigt habe, dass «nichttödliche Studien für wissenschaftliche Zwecke ausreichen», sagte eine Sprecherin der Organisation.
Die umstrittene viermonatige Expedition in der Antarktis war im März zu Ende gegangen. Dabei wurden 333 Zwergwale getötet, wie die japanischen Behörden bereits im vergangenen Monat der Internationalen Walfangkommission mitgeteilt hatten.
Anstieg trotz Dezimierung?
Die japanische Fischfangbehörde erklärte, bei der Expedition sei nicht gezielt Jagd auf schwangere Zwergwale gemacht worden. «Wir fangen Wale ganz nach dem Zufallsprinzip», sagte Yuki Morita von der Behörde.
Die hohe Zahl trächtiger Wale sei «bemerkenswert». «Dies zeigt, dass es viele geschlechtsreife Weibchen gibt und lässt vermuten, dass wir mit einem Anstieg der Bestände rechnen können», sagte er.
UNO-Gericht verurteilt klar
Japan macht zwar wissenschaftliche Gründe für den Walfang geltend, das Fleisch getöteter Wale wird aber anschliessend zum Verzehr verwendet. Nach einer Klage Australiens beim Internationalen Gerichtshof (ICJ) in Den Haag hatte das Uno-Gericht im März 2014 geurteilt, dass die Wissenschaft nur ein Vorwand für die Jagd aus kommerziellen Gründen sei.
Der kommerzielle Walfang ist seit dem Jahr 1986 international verboten. Japan nutzt aber eine Lücke in der Vereinbarung, wonach Wale zu Forschungszwecken getötet werden dürfen.