- Werner Kieser ist in der Nacht auf gestern Mittwoch verstorben. Das teilte sein Unternehmen, die Kieser Training AG, mit.
- Laut Mitteilung verstarb Kieser in seinem Haus in Zürich im Beisein seiner Frau an einem Herzversagen. Er wurde 80 Jahre alt.
- Kieser gründete 1966 sein erstes Krafttraining-Studio in Zürich. Heute betreibt das Unternehmen, das er gemeinsam mit seiner Frau aufbaute, 160 Studios vor allem in der Schweiz, Deutschland und Österreich.
Noch am Dienstag hatte Kieser gemeinsam mit seiner Frau das Kieser Training-Studio in Zürich Enge besucht. Die schlichte Einrichtung seiner Studios widerspiegelte Kiesers Motto «Weniger ist mehr», wie er einst in einem Interview sagte.
Kieser wurde Zeit seines Lebens von den Medien unterschiedlich betitelt, etwa als «Rückenguru», «Rückenpapst», «Kraftapostel», «Fitnesspionier» oder – aufgrund seines «Weniger ist Mehr»-Konzeptes – auch als «Mies van der Rohe der Fitness».
Aus der Therapie wurde ein Geschäftsmodell
Auf den Fitnessbereich war der gelernte Schreiner zuvor eher zufällig gestossen: Bei einem Boxmatch hatte er sich in den 1950er-Jahren einen Brustfellriss zugezogen hatte, woraufhin ihn ein Freund auf die Möglichkeiten des damals noch fast unbekannten Krafttrainings aufmerksam machte. Als Kiesers Schmerzen dank einfachem Hanteltraining verschwanden, wollte er dies auch Freunden und später Kunden ermöglichen.
Dies gipfelte im bekannten Kieser Training, das er ab 1990 gemeinsam mit seiner Frau, der Ärztin Gabriele Kieser, entwickelte. Dabei setzten sie auf einen ganz auf die Gesundheit ausgerichteten Ansatz.
Die Gesundheit im Zentrum
2017 verkauften Kieser und seine Frau das Unternehmen. Bis zum letzten Tag tüftelte Kieser jedoch an neuen Kräftigungsmöglichkeiten für den menschlichen Körper, auch für schwer zu trainierende Muskeln wie den Beckenboden, die Fuss-, die Hand- oder die Schultermuskulatur.
«Dass wir älter werden, lässt sich nicht verhindern, wohl aber, dass wir schwächer werden», hatte Kieser einst über das Krafttraining gesagt.