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Legende: So soll der von der Fachgruppe Meteorastronomie berechnete Weg des Meteoriden ausgesehen haben. Fachgruppe Meteorastronomie

Panorama Ging der Meteor bei Andermatt nieder?

Der Zeitzeuge ist der Feind des Historikers, der Augenzeuge der Freund des Astronomen – auf diesen kurzen Nenner lassen sich die jüngsten Erkenntnisse zum Meteor über der Schweiz bringen. Dank zahlreicher Beobachtungen lässt sich die Flugbahn des Objekts gut nachvollziehen. Fragen bleiben dennoch.

Meteoroid, Meteor, Meteorit?

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Meteoroiden nennt man Objekte, die innerhalb des Sonnensystems die Sonne umkreisen und grösser sind als einzelne Moleküle, jedoch kleiner sind als Asteroiden. Wenn Meteoroiden in die Erdatmosphäre eindringen, dann wird die dabei auftretende Leuchterscheinung Meteor genannt. Ein Meteoroid, der die Erdoberfläche erreicht, wird Meteorit genannt.

Am Sonntagabend hatte eine Himmelserscheinung die Schweiz in helle Aufregung versetzt. Schnell war klar, dass es sich dabei um einen Meteor gehandelt haben muss. Unklar blieb allerdings vorerst, ob er auf der Erde niederging und so zum Meteoriten wurde und wo genau dies passiert sein könnte.

Inzwischen haben Mitglieder der Fachgruppe Meteorastronomie die zur Verfügung stehenden Video- und fotografischen Aufnahmen ausgewertet. Demnach leuchtete der Meteor erstmals bei Stuttgart auf, überquerte bei Koblenz die Schweizer Grenze, überflog Wil (SG) und den Unteren Zürichsee in Richtung des Gebietes zwischen Altdorf (UR) und Disentis (GR). Schliesslich verlöschte er über dem unwegsamen Gebiet im Grossraum Andermatt/Disentis.

Mangels Augenzeugen aus diesem Gebiet könne aber noch nicht abschliessend gesagt werden, ob Fragmente dieses Meteoroids die abrupte Abbremsung in der Atmosphäre überstanden hätten und anschliessend im freien Fall zu Boden gefallen seien. «Wir gehen nach aktuellem Kenntnisstand aber eher nicht davon aus», heisst es in einer Mitteilung der Fachgruppe.

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Anders sieht das José De Queiroz. Der Leiter der Sternwarte in Falera (GR), wertet derzeit noch die Daten aus, glaubt aber zu wissen, «dass es zu einem Einschlag gekommen ist». Das sagte der Amateurastronom am Montag im «Regionaljournal Ostschweiz und Graubünden» von Radio SRF. Aufgrund seiner Daten gehe er davon aus, dass das Gestein zwischen Tirol und der Schweiz eingeschlagen habe.

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