- Das weltgrösste Online-Netzwerk teilte mit, die Attacke sei am Dienstag entdeckt worden.
- Die Schwachstelle sei inzwischen geschlossen worden. Man habe auch die Behörden eingeschaltet.
- Die Angreifer hätten eine Sicherheitslücke ausgenutzt, mit der Facebook-Mitglieder sich ihr Profil aus der Sicht anderer Nutzer anzeigen lassen können.
Vorsichtshalber habe das Unternehmen vorübergehend die Funktion ausgesetzt, mit der Facebook-Mitglieder ihr eigenes Profil aus der Sicht anderer Nutzer betrachten können, teilt Facebook mit. Es sei noch unklar, ob sich die Angreifer Zugang zu Informationen der betroffenen Facebook-Konten verschafft hätten. Das Unternehmen nehme den Vorgang «sehr ernst» und man habe die Justiz eingeschaltet. Auch die Bundespolizei FBI ist mit dem Fall befasst.
Name, Geschlecht und Wohnort abgerufen
«Weil wir die Ermittlungen gerade erst begonnen haben, müssen wir noch prüfen, ob die gehackten Konten missbraucht wurden oder ob Zugang zu
Informationen besteht», hiess es. Produktmanager Guy Rosen schrieb hingegen in einem Blogeintrag, den Hackern sei es gelungen, auf Nutzerdaten zuzugreifen.
Die Hacker hätten nach bisherigen Facebook-Erkenntnissen Daten von Nutzern wie Name, Geschlecht und Wohnort abgerufen. Es sei aber nicht bekannt, was sie damit gemacht haben oder machen wollten, hiess es bei einer eigens einberufenen Telefonkonferenz mit Journalisten. Die Passwörter seien nicht betroffen.
Facebook ergriff nach eigener Aussage eine zusätzliche Sicherheitsmassnahme: Weitere 40 Millionen Nutzer müssen sich neu anmelden, weil sie besagte Funktion nutzten.
Ungünstiger Zeitpunkt
Auf seiner Facebook-Seite führte Zuckerberg aus, dass das Unternehmen ständig Angriffen von Hackern aus aller Welt ausgesetzt sei, die Nutzerkonten kapern oder Informationen stehlen wollten. Facebook müsse neue Werkzeuge entwickeln, um solche Vorfälle zu verhindern.
Die Facebook-Aktie fiel kurz nach der Mitteilung über den Hackerangriff um etwas mehr als 3,3 Prozent. Facebook hat weltweit mehr als 2,2 Milliarden Nutzer.
So kommt die Attacke zu einem selten ungünstigen Zeitpunkt für das Online-Netzwerk. Noch immer hat das Unternehmen mit den Auswirkungen des Datenskandals um Cambridge Analytica zu kämpfen.
Die Daten von rund 87 Millionen Nutzern des Onlinenetzwerks waren bei der britischen Firma Cambridge Analytica gelandet. Sie sollen 2016 unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump genutzt worden sein.