Ob mit «I schänke dr mis Härz», «Fingt ds Glück eim?» oder «Mojito/Echo», die Kultband Züri West und damit auch sein Leadsänger Kuno Lauener sind seit fast 40 Jahren nicht mehr aus dem kollektiven Gedächtnis der Schweizerinnen und Schweizer wegzudenken. Am 17. März wird der Berner 60 Jahre alt.
Anfang der 1980er-Jahre setzt sich die Band als Teil der Jugendbewegung in Bern mit einer neuen Art von Mundart-Musik durch. «Wir wollten Rock-Säue sein, waren dann aber plötzlich Popstars», so Lauener.
Insgesamt 14 Alben hat die Kultband veröffentlicht. Darin enthalten sind viele Lieder, die längst zum Schweizer Kulturgut gehören.
Das war mir fast schon peinlich. So viele Leute haben sich Sorgen um mich gemacht.
Seit einiger Zeit lebt Lauener zurückgezogen in Bern-Betlehem. Das letzte Konzert liegt bereits drei Jahre zurück. Der Grund: Der Musiker leidet an Multipler Sklerose.
Das erzählt der Sänger in einem NZZ-Interview, das am 6. März veröffentlicht wurde. Seither sei er von den vielen Reaktionen überwältigt. «Das war mir fast schon peinlich. So viele Leute haben sich Sorgen um mich gemacht», sagt er zum Schweizer Radio und Fernsehen.
Schock-Diagnose vor Festival
Die Diagnose kam ein Tag vor einem Auftritt am Gurten-Festival. «Ich bin auf dem Boden der Garderobe gelegen und wusste nicht, was ich machen soll», erinnert er sich. Mittlerweile gehe es ihm – mit Medikamenten – relativ gut.
Zu Hause im Heimstudio von Kuno Lauener entstehen zurzeit neue Lieder. Üben mit der Band geht wegen der Pandemie noch nicht. Das sei aber nicht weiter schlimm, findet der Berner: «Ich kann mich hier einfach in meine Arbeit vertiefen, das ‹fägt›.»
Bandzukunft ist ungewiss
Aus diesen Sessions sind bereits zwölf Texte entstanden. Einige davon sind sehr nachdenklich: «I ha ke Ahnig wie's jitzt witergeit, öb öpper e Plan het, e konkrete.»
Wann und wie es mit der Band weitergehen wird, steht zurzeit noch in den Sternen. Lust aufzuhören, hat der Kultsänger aber nicht: «Am liebsten würde ich schon nächstes Jahr wieder Musik veröffentlichen.»