- Die Antarktis-Expedition ACE unter Schweizer Führung ist im Kapstadt gestartet. Sie dauert bis 19. März 2017.
- An Bord des Forschungsschiffes «Akademik Tryoshnikov» sind 55 Forschende aus 18 Ländern. Beteiligt an ACE sind insgesamt 30 Länder.
- Ein Hauptschwerpunkt der Forschung ist das Klima.
Die grosse Antarktis-Expedition mit 55 Forschenden aus 18 Ländern hat begonnen. Während drei Monaten werden sie an Bord des Forschungsschiffs «Akademik Tryoshnikov» den Südpol umrunden (Grafik) und diese entlegene, aber wichtige Erdregion genauer erforschen.
An Bord werden 22 Forschungsprojekte durchgeführt, vier davon unter Schweizer Federführung. In leitender Funktion dabei sind die ETH Zürich, die EPFL Lausanne, die Universität Genf und das Paul Scherrer Institut (PSI).
Ein umfassendes Bild der Antarktis gewinnen
«Wir haben die Projekte nach ihrem wissenschaftlichen Potenzial ausgewählt», erklärte David Walton, «Chief Scientist» der Antarctic Circumnavigation Exedition (ACE) an einem Medienanlass in Kapstadt.
Das Schiff sei wohl nie für so viele Wissenschaftler auf einmal gedacht gewesen, aber letztlich habe man alle untergebracht, so Walton weiter. «Es ist eine interessante Mischung von Projekten. Manche scheinen nicht zusammenhängend. Am Ende werden wir aber ein umfassenderes Bild dieses Erdteils haben.»
Der südliche Ozean mache zehn Prozent der Weltmeere aus und sei als CO2-Senke für das globale Klima von zentraler Bedeutung.
Initiative des Schweizer Polarinstituts
Die ACE ist das erste Projekt des erst kürzlich gegründeten Schweizer Polarinstituts. «Die Temperaturen in den Alpen steigen. Wir sehen uns in den alpinen Regionen ähnlichen Herausforderungen gegenüber wie in den Polarregionen», sagte Krystyna Marty Lang, stellvertretende Staatssekretärin des EDA. Dadurch erkläre sich das Interesse der Schweiz an diesen entlegenen Regionen mit ihrer extremen Umwelt.
Ziel der Antarktis-Expedition ist, die Auswirkungen von Umweltveränderungen und -verschmutzung auf den südlichen Ozean zu messen. Dabei geht es beispielsweise um Mikroplastik, Plankton, Stoffkreisläufe und Wechselwirkung zwischen Atmosphäre und Ozean.
Schweizer Polarforschung hat Tradition
Das Forschungsengagement der Schweiz in den Polarregionen hat eine lange Tradition und soll mit dem Polarinstitut, das mehrere Schweizer Forschungsinstitute verknüpft, global sichtbarer werden. Ermöglicht wurden das Schweizer Polarinstitut und die ACE unter anderem dank einer grosszügigen Spende des Unternehmers und Abenteurers Frederik Paulsen, auf den auch die Idee der Antarktis-Umrundung zurückgeht.
Die Expedition soll voraussichtlich im März enden, nach drei, etwa einen Monat dauernden Etappen rund um den Südpol.